Zahlreiche Besucher kamen am Eröffnungswochenende in die Linde in Vöhringen. Foto: Andrea Kopp

Zur Eröffnung des Vöhringer Pop-Up Museums kamen zahlreiche Besucher. Digitalisierte Filme aus längst vergangenen Zeiten ließen Erinnerungen aufleben.

Vöhringen - Das Vöhringer Pop-Up Museum im ehemaligen Gasthaus Linde zog am Eröffnungswochenende zahlreiche Besucher an. Nach der Vorführung von historischen Filmen, sorgte ein Ständchen des Musikvereins Vöhringen für ein krachend volles Haus. Hans Schanz entführte rund 100 Besucher auf eine Zeitreise im Vöhringer Hirschberg.

In den 60er-Jahren hatte Manfred Schmid Acht-Millimeter-Filme von Vöhringer Kinderfesten und der Mühlbachverdolung gedreht. Mit viel Mühe konnten diese Filme digitalisiert und am Samstag vorgeführt werden. "Das war ich", entdeckte sich jemand aus dem Publikum bei der filmischen Präsentation von Turnübungen auf dem Vöhringer Sportplatz.

Vergangene Zeiten leben wieder auf

Die Zuschauer halfen mit, den einen oder anderen Wagenführer zu identifizieren. Beeindruckt waren sie von den aufwendig gestalteten Festwagen, die vor fast 60 Jahren durch die Vöhringer Straßen gezogen waren und auf dem Sportplatz eine Ehrenrunde drehten. Schiffschaukel, Karussell und Kletterbaum beim großen Zelt auf der Festwiese ließen vergangene Zeiten aufleben.

Im Anschluss erläuterte Hans Schanz das Projekt der Mühlbachverdolung, das nach einem verheerenden Hochwasser 1953 in Angriff genommen wurde. Das gesamte Mühlbachtal wurde bachaufwärts flutsicher gemacht. In Vöhringen konnte 1962 die Einweihung gefeiert werden.

Mensch und Tier zufrieden

Der Film zur Mühlbachverdolung zeigte den Bachlauf vor den Baumaßnahmen und dokumentierte die Bauarbeiten. Insbesondere die Sprengung einer Brücke mit Dynamit erntete viel Gelächter. Schanz kommentierte: "Es flog nur Dreck – die Brücke blieb stehen." Sie musste in Handarbeit abgerissen werden. Mit sichtlichem Stolz präsentierten der damalige Bürgermeister und Vertreter des Landratsamts Horb, zu dem Vöhringen damals noch gehörte, im Film die fertige Verdolung und die danach errichteten Straßen. Der Film endete mit der Erkenntnis: "Alle sind zufrieden: Mensch und Tier."

Leihgaben von Bürgern

Nach der Vorführung leitete Michaela Rauch zur Entstehung des Pop-Up Museums über. Die Museums-Macher haben überlegt, wie Geschichte erlebbar gemacht werden könnte. Das Team hat sich rasch für ein zeitlich begrenztes Museum entschieden, da es ausschließlich aus Leihgaben von Bürgern zusammengestellt werden konnte. "So entstand der Begriff ›Pop-Up Museum‹", erläuterte Rauch.

Der Besitzer des Gasthauses Linde, Stefan Kipp, hatte jüngst beim Waldfest des Musikvereins ein Ständchen zugelost bekommen. Das hatte er nun in die Linde bestellt. Und so gab es beim Eintreffen der Museumsbesucher mächtig Stimmung.