Der Trillfinger Ortschaftsrat schaute sich gemeinsam mit Bürgermeister Heinrich Götz das Gasthaus "Rössle" an. Thomas Brauchle will dem historischen Wirtshaus gemeinsam mit einem anderen Investor wieder Leben einhauchen. Foto: Kost

Traditionell macht der Ortschaftsrat Trillfingen vor seiner Jahresrückblick-Sitzung immer einen Ortsrundgang. Dieser führte ihn diesmal zu drei höchst spannenden Projekten.

Haigerloch-Trillfingen - Zuerst ging es schnurstracks zum Gasthaus Rössle. Seit Jahren darbt es vor sich hin und verfällt zunehmend. Im vergangenen Jahr aber haben es Thomas Brauchle und ein weiterer Investor gekauft.

Brauchle hat viel vor mit dem weiterhin unter Denkmalschutz stehenden Wirtshaus, das um das Jahr 1790 im klassizistischen Stil der Pariser Stadthäuser errichtet worden ist. Er will es in seiner Außenansicht erhalten, im Innern aber über drei Stockwerke hinweg barrierefreie Wohnungen schaffen, die über einen Aufzug erreichbar sind.

"Rössle" hätte den Winter wohl nicht überlebt

Kein leichtes Unterfangen: im Spätsommer haben er und seine von ihm beauftragten Baufachleute mit den ersten Sicherungsmaßnahmen begonnen. Dafür, so machte es Brauchle den Ortschaftsräten und –rätinnen deutlich, sei es höchste Zeit geworden. "Diesen Winter hätte das Gebäude nicht mehr überlebt", ist sich Brauchle sicher. Der trockene Sommer hätte die Rissbildung in den Mauern noch begünstigt und deshalb habe man mit Hochdruck an der Sicherung des Gebäudes arbeiten müssen. "Wir haben innen alles abgestützt und die erste Stützmauer eingezogen", erklärte er.

Thomas Brauchles erstes Ziel ist es, bis zum Sommer die Sicherungsmaßnahmen abzuschließen und den Rohbau fertig zu haben. Ob das ganze Dach vom Haus dafür herunter muss, ist laut ihm momentan noch offen. Eine Mammut-Aufgabe, die ihm also bevorsteht.

"Rosengarten" soll zu Event-Location werden

Ebenso spannend ist das, was im kaum 100 Meter entfernten ehemaligen "Rosengarten" vor sich geht. Das Wirtshaus, das früher durch seine Musik-Abende mit Bands, die Steinbruch-Disco, Hochzeiten und andere Veranstaltungen weit über Trillfingen hinaus bekannt war, wurde jetzt von Robin und Lisa Laßahn aus Empfingen gekauft.

Beide wollen aus dem "Rosengarten" eine Event-Location machen, in der wieder Hochzeiten stattfinden. Die 14 Zimmer über dem Saal wollen sie so herrichten, dass diese an Übernachtungsgäste der Hochzeitspaare vermietet werden können. "Wir haben schon erste Anfragen", erklärte Lisa Laßahn dem Trillfinger Rat, bei dessen kurzen Rundgang durchs Gebäude. Vier bis fünf Events pro Jahr (gedacht ist an Live-Bands) könnte sie sich ebenfalls vorstellen. Auch den riesigen Garten wollen die neuen Besitzer aufhübschen – eventuell auch für kleine Weihnachtsmärkte. Drei größere Wohnung, die im Rosengarten entstanden sind, werden zudem dauerhaft vermietet.

Tante-M-Konzept im "Hirsch" funktioniert

Dagegen ist das dritte Projekt – witzigerweise ebenfalls in einem ehemaligen Gasthaus entstanden – schon seit Monaten Realität – und ein Erfolgsmodell: der Tante-M-Laden im früheren Gasthaus Hirsch. Dort begrüßte Christian Wenzler den Ortschaftsrat und Bürgermeister Heinrich Götz. Die Nahversorgung mit seinem Sortiment von bis zu 1200 Artikeln läuft laut Wenzler sehr gut und hat weit über Trillfingen hinaus Kundschaft. Mittlerweile betreiben Christian und Nadine Wenzler in Kiebingen und Oberjesingen zwei weitere Tante-M-Läden.