Tess Ledeux (Frankreich) landet beim Big-Air-Wettbewerb im Ski-Freestyle rückwärts nach ihrem Sprung von der großen Schanze. Foto: imago/Walter G. Arce Sr.

Bei vielen olympischen Freeski-Wettbewerben springen die Freestyle-Skifahrer sowohl vorwärts als auch rückwärts durch die Luft. Doch welchen Vorteil bringt dieser „Switch“ bei Big Air und Co.?

Stuttgart - Die Sprünge und Tricks, mit denen Athletinnen und Athleten im Freestyle-Ski durch die Luft wirbeln, sehen spektakulär aus – erst recht, wenn sie dabei in Fahrtrichtung rückwärts landen oder gleich vom Start weg rückwärts abspringen. Eindrückliche Beispiele waren auch bei den Winterspielen 2022 im Big-Air-Finale der Frauen zu sehen: Die Französin Tess Ledeux, die hinter der Chinesin Eileen Gu knapp die Goldmedaille verpasste, fuhr bei zwei von drei Sprüngen rückwärts auf die große Schanze. Im Fachjargon heißt das Rückwärtsfahren „Switch“. Doch warum springt man beim Ski-Freestyle überhaupt rückwärts?

Kurz gesagt bringt ein rückwärts ausgeführter Trick häufig mehr Punkte von der Jury – und auf die kommt es bei den Freestyle-Wettbewerben schließlich an. Das hängt mit zwei Faktoren zusammen:

Variation: Sowohl beim Big Air als auch bei anderen Freestyle-Disziplinen wie in der Halfpipe oder beim Slopestyle gibt es mehr Punkte, wenn der Athlet oder die Athletin mehrere unterschiedliche Tricks und Varianten zeigt. Da bietet es sich oft an, Sprünge nicht nur vorwärts, sondern auch im „Switch“ zu fahren.

Schwierigkeit: Je schwieriger ein Trick, desto mehr Punkte. Dazu zählen zum Beispiel die Anzahl der Umdrehungen in der Luft oder eine besonders schwierige Kombination von Manövern – aber eben auch die Fahrtrichtung. Wer einen Sprung rückwärts anfährt oder rückwärts landet und dabei fehlerfrei bleibt, kann mit mehr Punkten rechnen, als wenn er oder sie denselben Trick vorwärts gezeigt hätte.

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