Er wird schon wieder eifrig genutzt – von Vereinen und Schulen. Diesen Sonntag, 23. April steht nach der umfangreichen Sanierung die offizielle Eröffnung des aus dem Jahr 1964 stammenden Musiksaals auf dem Lemberg an.
Der Musiksaal auf dem Lemberg hat schon viele Nutzungen erlebt. In ihm wurde und wird getanzt, Stadtkapelle und Blacky’s Big Band probten und proben dort, und früher tagte sogar Nagolds Gemeinderat in dem Gebäude neben der Lembergschule. Zudem fanden Vorträge, Kabarettauftritte und Konzerte im Musiksaal statt – besonders, als es in Nagold noch keinen Veranstaltungssaal namens Kubus oder auch Alte Seminarturnhalle gab. Allen voran aber nahmen die Schulen auf dem Lemberg den Saal schwer in Beschlag.
Mit der Komplettsanierung der Lembergschule standen Nagolds Stadtväter auch irgendwann vor der Frage, wie es die Kommune denn mit dem Musiksaal halten will. Letztlich ging es auch darum, ob Nagold solch einen Saal überhaupt noch braucht, beziehungsweise ob eine Sanierung nicht viel zu teuer und der Nutzen danach zu gering wäre.
Hoher Zuschuss
Ganz bewusst hatte der Nagolder Gemeinderat die Sanierung des Musiksaals nicht gemeinsam mit der als wichtiger eingestuften Schulsanierung in Angriff genommen und die Entscheidung auf später vertagt. Manchmal werden einem solch schwierige Grundsatz-Entscheidungen aber ganz leicht gemacht. Im Falle des Nagolder Musiksaals waren es besonders lukrative Zuschüsse, die lockten, wenn der Saal energetisch nachhaltig saniert wird. Also wählte der Gemeinderat 2019 statt eines Abrisses den Sanierungsweg. Sehr zur Freude auch der Vereine und Schulen, die den Saal dann eben doch schwer vermisst hatten.
Zusammen mit der Lembergschule und der Stadtkapelle wird der sanierte Musiksaal am Schulcampus Lemberg nun am Sonntag, 23. April, ab 10.30 Uhr durch Oberbürgermeister Jürgen Großmann feierlich eröffnet. Im Anschluss spielt die Stadtkapelle ihre Matinee zur Einweihung des neuen Musiksaals.
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach
Der Musiksaal am Schulcampus Lemberg wurde energetisch zum Effizienzhaus 70 saniert. Das Dachtragwerk musste komplett erneuert werden. Das Dach und die Außenwände wurden gedämmt. Die Fassade wurde mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade verkleidet. Die Bestandsfenster wurden durch dreifachverglaste Fenster ersetzt.
„Klimaschutzaspekte spielten auch bei dem Austausch der Lüftungsanlage (CO2-gesteuert mit Wärmerückgewinnung), dem Einbau der LED-Beleuchtung und der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eine Rolle. Dies sorgt für nachhaltige Stromgewinnung“, teilt die Stadt Nagold zudem mit.
Die Baukosten belaufen sich nach Angaben der Stadt auf etwa zwei Millionen Euro. Die Sanierung des 1964 errichteten Gebäudes wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch das Land Baden-Württemberg mit rund 837 000 Euro gefördert.
