Der Landkreis Freudenstadt hat zum 1. April Änderungen beim ÖPNV-Taxi vorgenommen. Damit wurden die Zuschläge ab einer Fahrtlänge von mehr als drei Zonen erhöht und auch bei der Haustürbedienung gibt es Neuerungen.
Seit nunmehr bereits eineinhalb Jahren verkehrt das ÖPNV-Taxi im Landkreis Freudenstadt. Im September 2022 startete es als Pilotprojekt in den beiden Großen Kreisstädten Freudenstadt und Horb, nach und nach wurde das ÖPNV-Taxi auf die Orte Eutingen, Empfingen, Baiersbronn, Dornstetten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Glatten und Waldachtal ausgeweitet.
Die Resonanz aus der Bevölkerung sei sehr positiv, die Zahl der Nutzungen ist von anfänglich etwa ein bis zwei Fahrten pro Tag inzwischen auf durchschnittlich rund 250 Fahrten pro Tag angestiegen, wie das Landratsamt mitteilt. Die Nachfrage sei so gut, dass der Landkreis zum 1. April einige Anpassungen vornehmen musste, die den Grundgedanken des ÖPNV-Taxis noch mal verstärken sollen.
Ab vier Zonen wird der doppelte Zuschlag fällig
Das ÖPNV-Taxi soll kein „günstiges“ Taxi von A nach B darstellen, sondern in erster Linie als Zubringer zu Bus und Bahn dienen und den ÖPNV sinnvoll ergänzen. 90 Prozent der Fahrgäste nutzen das ÖPNV-Taxi auch auf diese Weise, teilt Oliver Valha, Leiter der Stabsstelle Mobilität und Nachhaltigkeit mit.
Um den Anteil der langen Fahrten zu verringern, wurden zum 1. April die Zuschläge ab einer Fahrtlänge von mehr als drei Zonen erhöht. Dies bedeutet, dass ab vier Zonen der doppelte Zuschlag (vier Euro Erwachsene und zwei Euro Minderjährige) fällig wird. Für eine Fahrt mit fünf Zonen (als Zeitkarteninhaber) werden demnach künftig acht Euro beziehungsweise vier Euro fällig und nicht mehr wie bisher zwei Euro beziehungsweise ein Euro. Bei sechs Zonen wird demnach der Zuschlag von fünf Zonen verdoppelt.
Hierdurch wolle die Kreisverwaltung erreichen, dass lange Strecken durch den gesamten Landkreis mit dem ÖPNV-Taxi vermieden werden und die Fahrgäste das ÖPNV-Taxi nur bis zum nächsten Bahnhof oder zum Umstieg an der Bushaltestelle nutzen.
Eine weitere Änderung betrifft die Haustürbedienung, die bisher zu einem weiteren Zuschlag in Höhe von fünf Euro buchbar war. Diese soll nicht mehr über die App buchbar sein. Wünscht ein Kunde trotzdem die Haustürbedienung, kann er dies dem Fahrer mitteilen. Dieser werde dann ab der Endhaltestelle der ÖPNV-Taxi-Fahrt das Taxameter für die restliche Strecke zur Haustüre aktivieren und der Fahrgast begleicht die anfallenden Kosten dann am Ende der Fahrt, entsprechend dem Taxameter.
Kombination verschiedener Angebote notwendig
Grund der Anpassung sei, dass die bisherige Haustürbedienung eine subventionierte Taxifahrt darstellte, was dem Grundgedanken des ÖPNV-Taxis widerspreche. Durch die Veränderungen erhofft sich die Verwaltung, künftig eine noch bessere Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote im Landkreis Freudenstadt zu erreichen.
Landrat Klaus Michael Rückert ist laut Mitteilung überzeugt, dass ein gutes und auch finanzierbares Mobilitätsangebot für die Bürger nur erreichbar ist, wenn die verschiedenen Mobilitätsangebote – sei es das ÖPNV-Taxi, der klassische Linienverkehr oder auch Sharing-Angebote – sinnvoll eingesetzt und kombiniert werden. Für die Mobilität im ländlichen Raum gebe es keine Einzellösung, sondern hier sei eine Kombination verschiedener Angebote notwendig.
Infos zum ÖPNV-Taxi
Homepage
Alle wichtigen Informationen rund um das ÖPNV-Taxi und eine Sammlung der in den letzten Jahren häufig aufgetretenen Fragen mit entsprechenden Antworten sind auf der Homepage der Verkehrsgemeinschaft www.vgf-info.de/oepnv-taxi hinterlegt.
E-Mail
Weitere Fragen, ein Feedback oder Verbesserungsvorschläge können per E-Mail an mobilerleben@kreis-fds.de adressiert werden.