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12 Jahre nach der Idee ist das Bauprojekt abgeschlossen. Abertausend freiweillige Arbeitsstunden wurden geleistet.

Oberreichenbach/Calw - Das Theaterhaus war das erste Bauprojekt im seinerzeit gerade erschlossenen interkommunalen Gewerbegebiet "Würzbacher Kreuz". Die Idee dazu hatte der damalige Calwer Oberbürgermeister Manfred Dunst.

"Viele haben es nicht geglaubt, manche zweifelten, aber es gab auch diejenigen, die Vertrauen in uns setzten", räumte Wolfgang Pfrommer im Rückblick ein. Zugleich gestand der WBT-Vorsitzende, etliche schlaflose Nächte verbracht zu haben. Und dies nicht nur, um Rolf Züfle für eine Mitwirkung zu gewinnen.

"Eine Ehrentafel nennt die treuen Mitstreiter sowie Sponsoren und Firmen, die uns halfen, den fremdfinanzierten Anteil zu mindern", verwies Pfrommer auf den Aushang im Foyer. Allen voran gingen Martin Reichle, Rolf Züfle, Gerd Thiele, Hermann Mayer, Gerhard Rudig, Werner Kusterer, Gregor Dubiel, Kurt Maisenbacher und Dieter Pross.

Nicht unerwähnt blieb der verstorbene Architekt Gerd Hammann. "Das Theaterhaus trägt seine Handschrift", sagte Pfrommer. Dessen Pläne entwickelte Roland Keller weiter.

Und so wurde das Untergeschoss, in dem sich unter anderem die sanitären Anlagen sowie Umkleideräume befinden, in Stahlbetonbauweise und Mauerwerk ausgeführt. "Für das Erdgeschoss stellte uns die Gemeinde das Holz zur Verfügung", lenkte der Vorsitzende die Blicke auf den Publikumsbereich vor zwei Bühnen, die mit Akustikdecke und einer eben solchen Wand ausgestattet sind.

Im Querbau sind Küche und Ausschank untergebracht. Mit Erdwärme wird die Energieversorgung geregelt. "Wir haben hier einen Kulturbereich geschaffen und hoffen, dass er sich in der Zukunft auszahlt", so Pfrommer.

"Zu was die Schwaben in Würzbach fähig sind, zeigt dieses Theater." Mit diesen Worten begann Bernhard Kugler, künstlerischer Leiter der Aurelius Sängerknaben, seinen Vortrag ein.

"Wir sind stolz auf euch", sagte der Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel. Der kleine Verein habe eine außergewöhnliche und großartige Leistung erbracht. Nicht nur Fuchtel würdigte in diesem Zusammenhang die Geduld von Monika Pfrommer an der Seite des Vorsitzenden.

"Wolfgang Pfrommer ist ein Pionier. Ich habe nur ein bisschen geholfen, viel mehr waren es die Helfer mit ihrem Engagement", erinnerte Landtagsabgeordneter Thomas Blenke an das Novum, dass ein Verein Fördermittel aus dem Programm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR), in diesem Fall 126 000 Euro, erhielt.

"Es ist beachtlich, was hier entstanden ist und wir sind sehr stolz, so einen Verein in unserem Landkreis zu haben", gratulierte Landrat Helmut Riegger. "Zum Finale haben sie so richtig die Ärmelhochgekrempelt und das Ergebnis kann sich sehen lassen", fasste Oberreichenbachs Bürgermeister Karlheinz Kistner den rund zwölfjährigen Werdegang des Theaterhauses von der Planung und Standortsuche über die Abklärung von Kosten- und Finanzierungsfragen bis hin zum Bau zusammen.

Mut, Zusammenhalt und gutes Miteinander würdigten zudem Roland Schroth seitens der Kirchengemeinde sowie Stefan Kirchherr in Vertretung der Vereine.

Natürlich fehlte bei der rund dreistündigen Feier auch ein Sketch der vereinseigenen Schauspieler nicht. Umrahmt wurde das Ereignis darüber hinaus von der WBT-Musikgruppe, dem Tanzballett und Instrumentalisten der Musikschule Calw.