Das Ensemble "Silete Venti" begeistert die Zuhörer in der evangelischen Stadtkirche. (Von links): Simone Toni (Barockoboe), Carlo Calgari (Kontrabass), Evelyn Laib (Cembalo), Laurent Le Chenadec (Barockfagott) und Susanne Grützmacher (Barockoboe) Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Trichtinger Pfarrer Alexander Beck lädt gemeinsam mit den evangelischen Nahbereichsgemeinden zum Konzert

Von Alwin Weber

Oberndorf. Der Mut des Trichtinger Pfarrers Alexander Beck, mit den evangelischen Nahbereichsgemeinden Aistaig, Boll, Fluorn und Oberndorf in die evangelische Stadtkirche Oberndorf zu einem Konzert mit virtuoser Barockmusik einzuladen, wurde belohnt.

Rund 80 Zuhörer hatten sich eingefunden, um der Musik des Ensembles "Silete Venti" (Schweiget ihr Winde) zu lauschen. Alexander Beck stellte die Solisten nochmals im einzelnen vor: Susanne Grützmacher – eine Schülerin des Oberndorf bestens bekannten Ingo Goritzki – Barockoboe; Simone Toni, Barockoboe; Laurent Le Chenadec, Barockfagott; Evelyn Laib, Cembalo; und Carlo Calegari, Kontrabass.

Dass alle Spieler absolute Meister ihrer Instrumente sind, zeigte sich schon nach den ersten Tönen der Sonate g-Moll für zwei Oboen, Fagott und Basso continuo von Johann Friedrich Fasch (1688 – 1758). Diese Musik zwingt anfänglich zum Zuhören, lässt aber schon im zweiten Satz die Oboen ihre Kunstfertigkeit zeigen. Als Verbindung zum Basso continuo (B. c.) fungierte hervorragend das Fagott. Vielfach wird die Stellung des B. c. durch seine "dienende" Rolle nicht entsprechend beachtet. Doch hier waren Cembalo und vielfach auch der Kontrabass das Fundament für das virtuose Spiel von Oboen und Fagott und darüber erhaben, musikalisches "Füllmaterial" zu sein.

Antonio Vivaldi (1678 – 1741) hat, so der Eindruck, seine Sonate c-Moll für Oboe und B. c. speziell für Susanne Grützmacher komponiert. Welch ausgefeilte Technik hat diese Solistin aufzuweisen – und welche Klangschönheit. Im Allegro dieser Sonate erklingt Musik, die wohl an einem Fürstenhof zur gehobenen Unterhaltung gedient haben könnte. Kleinste Notenwerte werden deutlich hörbar, denn der B. c. überdeckte nie das Soloinstrument.

In der Sonate C-Dur für Fagott und B. c., wieder von Johann Friedrich Fasch, einem Stück wunderschöner Musik, hatte Laurent Le Chenadec Gelegenheit, das Publikum mit seinem Barockfagott in seinen Bann zu ziehen – und er nutze sie. Mit seiner Perfektion stelle er im Largo ein Glanzlicht für Holzbläser vor.

Der Schluss des zweiten Satzes glich in seiner triumphalen Gestaltung einer Stretta. Im Allegro II hatte auch das Cembalo für kurze Zeit Gelegenheit, allein zur Geltung zu kommen. Womit wollte „Silete Venti“ das bisher Gebotene noch übertreffen? Es war die Sonate Nr. 5 F-Dur für zwei Oboen, Fagott und Basso continuo von Jan Dismas Zelenka (1679 – 1745). Nach einem feierlichen Beginn entspinnt sich ein vielschichtiges Netz von Stimmen, das nochmals das geniale Zusammenspiel, die überwältigende Spielfreude und innere Harmonie der beiden Barockoboen, des Barockfagotts, des Kontrabasses und Cembalos erleben ließ. Im abschließenden Allegro erklang heiterste Musik, die einmal mehr höchste Ansprüche an die Ausführenden stellte.

Der tosende, langanhaltende Applaus bewog die Solisten noch einmal das Allegro aus Faschs g-Moll-Sonate zu spielen.

Oberndorf. Alle sind wohlauf – die Unwetter des vergangenen Wochenendes haben die 72 Jugendliche und 23 Betreuer des KJG-Zeltlagers gut überstanden. Petrus hat ein Einsehen gehabt. Zwar hat es auch ordendtlich geregnet, von Sturm und Hagel blieben die Jugendlichen aber verschont. Am Montag gab es dann eben, dem Wetter geschuldet, einen Zelttag mit Disco und Basteln. Dafür konnten die Teilnehmer des Zeltlagers ab Dienstag die Natur wieder in vollen Zügen geniesen. Beim Gruppenstationslauf war Wissen, Geschicklichkeit und Sportlichkeit gefragt. Wie auch in den vergangenen Jahren hatten die Kinder noch Besuch von den "Bürgern für Bürger" und Bürgermeister Hermann Acker. Die waren wieder mit der Gulaschkanone angereist und nach einem anstrengenden Tag gab es hausgemachten Kartoffeleintopf zum Nachtessen und einen Nachtisch vom Bürgermeister.