Bürgermeister Hermann Acker, Matthias Staubach vom Berliner Büro Capatti Staubach Landschaftsarchitekten, der Vorsitzende des Preisgerichts Hans-Ulrich Kilian und der Erste Beigeordnete Lothar Kopf (von links) vorm Sieger-Entwurf Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Planungswettbewerb: Konzeptionen zur Talplatzgestaltung werden der Öffentlichkeit präsentiert

Einvernehmlich und sehr eindeutlich war die Entscheidung des Preisgerichts für den Planungswettbewerb Talplatz (wir berichteten). Doch nicht bei allen Besuchern der öffentlichen Präsentation am gestrigen Freitagabend im Rathaus fand der Sieger-Entwurf Zustimmung.

Oberndorf. In seiner Begrüßung ging der Erste Beigeordnete der Stadt Oberndorf, Lothar Kopf, auf die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs ein. Im Vorfeld hatten zwei Bürger-Workshops für Anwohner, Eigentümer und Gewerbetreibende stattgefunden. Die Ergebnisse daraus seien die in die Auslobungsunterlagen eingeflossen.

Das Wettbewerbsgebiet umfasst zum einen den zentralen Bereich um den Talplatz, von dem einige Seitenstraßen abgehen.

Zum anderen wurde der angrenzende Bereich vor dem ehemaligen Augustinerklosters mit einbezogen – in Vorbereitung auf das nächste geplante Sanierungsgebiet um das Kloster-Areal.

Außerdem, so Kopf, wurde dem Wettbewerb die künftige Umleitung des Durchgangsverkehrs über die ehemalige B 14 und den noch zu bauenden "Mutschler-Kreisel" zugrunde gelegt. Die Stadt stellte für Preise und Anerkennungen 70 000 Euro zur Verfügung.

Den erste Abschnitt des jetzigen Sanierungsgebiets "Talstadt" stellt das Brauerei-Areal dar. Der zweite wird dann die Neugestaltung des Talplatz-Umfelds sein. Der Finanzbedarf innerhalb des Gebiets – bis jetzt geplant – liegt bei 9,8 Millionen Euro.

Insgesamt beläuft sich der bisher bewilligte Förderrahmen auf rund 6,3 Millionen Euro, die bewilligten Zuwendungen in Höhe von 60 Prozent des Förderrahmens liegen bei etwa 3,8 Millionen Euro.

Der Vorsitzendes des Preisgerichts, Hans-Ulrich Kilian, erläuterte die ersten sechs Plätze unter den Entwürfen und ging besonders auf die Konzeption des 1. Preisträgers ein. Matthias Staubach vom Sieger-Büro Capatti Staubach Landschaftsarchitekten aus Berlin stand den Bürgern Rede und Antwort.

Wenig begeistert war die Familie Wehner von den Entwürfen. Obgleich Staubach zu den zehn geforderten Parkplätzen noch 20 weitere im Schweizermühlengässle geplant hat, sehen sich die Inhaber des Modehauses Hoffmeyer durch die Planungen in ihren Bemühungen, ihr Einzelhandelsgeschäft ordentlich betreiben zu können, eingeschränkt. (Wir werden über deren Einwände noch gesondert berichten.)

Kilian, Architekt und Stadtplaner, merkte an, der Einzelhandel sei wichtig, aber nicht das einzige Argument. Wenn sich das Stadtbild und damit die Aufenthaltsqualität nicht verbessere, verliere eine Stadt auch an Wohnqualität.