Die Firma Mauser-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH steckt in Schwierigkeiten, meldete Insolvenz an. Foto: Danner

Eröffnung des Verfahrens zum 1. Februar geplant. Unternehmen soll verkauft werden. 

Oberndorf - Dass es schlecht um sie steht, deutet sich schon seit einiger Zeit an - nun hat die Firma Mauser-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH Insolvenz angemeldet.

Überraschung ruft diese Ankündigung nicht hervor. Das Unternehmen hat offenbar aufs falsche Pferd gesetzt. "Leider war und ist kein neues Produkt in Sicht, keine Innovation", sagt Georg Faigle, Zweiter Bevollmächtigter bei der IG Metall Freudenstadt, und sieht darin einen der Gründe, warum das Unternehmen vor dem Aus steht.

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Zuletzt hatte sich die Firma nach einem missglückten Einstieg in einen anderen Branchenbereich immer mehr auf ihre Kernkompetenzen, Bearbeitungslösungen für klar definierte Bauteile, konzentriert und sich damit befasst, die bestehenden Maschinen so umzurüsten, dass die bisherigen Aufgaben effizienter erledigt werden können, um die Produktivität zu steigern, so Faigle. Parallel sei die Mitarbeiterzahl stetig reduziert worden. Man habe nicht mehr in neue Produkte investiert.

Seit Längerem Probleme

Das schwierige Branchenumfeld der Automobil- (zuliefer-) industrie, die Folgen des Dieselskandals und die damit verbundene Verunsicherung hinsichtlich der Zukunft des klassischen Verbrennungsmotors hatten schon vor einiger Zeit zu rückläufigen Auftragseingängen geführt, wie das Unternehmen im Herbst 2019 eingeräumt hatte.

Im Juli 2020 war dann bekannt geworden, dass 64 von 138 Mitarbeitern zum September gekündigt werden soll. Das Unternehmen wollte einen Sozialplan erarbeiten.

Bislang habe es da noch keine Einigung gegeben, erklärt Faigle dazu. Einige Mitarbeiter seien aber auf andere Art, etwa altersbedingt, ausgeschieden, so dass die Firma nun noch 120 bis 130 Mitarbeiter hat.

Insolvenzverfahren im Februar

Was zudem schon damals gemunkelt wurde, stellt sich nun als wahr heraus: Die österreichische Management Trust Holding AG hat die Führung gewechselt und will den Mischkonzern einer Revision unterziehen. In Folge dessen soll der Werkzeugmaschinenbauer "Krause + Mauser" verkauft werden, wie das Wirtschaftsmagazin "Trend" vor ein paar Tagen berichtete.

Georg Faigle meint, er sei von der Veröffentlichung des Vorhabens überrascht gewesen. Hinter vorgehaltener Hand war wohl schon einige Male von einem möglichen Verkauf die Rede gewesen. Ob es bereits Interessenten gibt, weiß Faigle nicht, rechnet aber nach der Verkündung fest damit.

Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist zum 1. Februar 2021 geplant. Drei Monate vorher seien die Mitarbeiter über die Agentur für Arbeit abgesichert, erklärt Faigle. Das bedeutet, dass der Lohn von Oktober bis Januar gesichert ist, Weihnachtsgeld inklusive. Das Unternehmen erhält bis Ende Januar 2021 Gelegenheit zur Vorlage eines Insolvenzplans. In diesem werde wohl eine weitere Reduzierung der Belegschaft und Einschnitte im Tarifvertrag erwartet, meint Faigle.