Ganz schön rangieren mussten am Montag Busse und Lastwagen, wenn sie in der engen "Eichendorffkurve" ungeschoren an der Baustelle vorbeikommen wollten. Foto: Wolf

Sanierungsarbeiten auf der L 415 zwischen Talstadt und Boll führen zu Behinderungen.

Oberndorf - Die Autofahrer können aufatmen: Die einschneidenden Verkehrsbehinderungen auf der L 415 zwischen der Talstadt und Boll/Bochingen haben sich auf einen Tag beschränkt. Heute ziehen die Straßenbaukolonnen weiter nach Sulz.

So mancher motorisierte Verkehrsteilnehmer, der gestern Vormittag von Boll Richtung Talstadt unterwegs war, hat wahrscheinlich still und leise oder auch lauter vor sich hin geflucht: Er musste sich nämlich in Geduld üben. 20 Minuten Warten und mehr waren zur Hauptverkehrszeit angesagt. Der Grund für die Verkehrsbehinderungen waren Straßenbauarbeiten unter anderem in der scharfen, fast schon berühmt-berüchtigten "Eichendorffkurve" (Abzweigung zur Eichendorffstraße). "Ich bin gut 20 Minuten gestanden. Ein schwerer Lastzug musste sich in dieser Kurve, in der es ohnehin ziemlich eng zugeht, im Schritttempo an den schweren Baumaschinen vorbei manövrieren. Ein Bauarbeiter musste sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen", schilderte ein Autofahrer, der diese Strecke täglich befährt, die Situation. Er wunderte sich, dass die Strecke nur von der Talstadt her gesperrt war und dort der Verkehr entsprechend umgeleitet wurde. "Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn man oben in Bochingen den Fernverkehr von der Autobahn her, aber auf jeden Fall den Schwerlastverkehr über Altoberndorf umgeleitet hätte. So ging es doch recht chaotisch zu."

Wie Helmut Große vom Straßenbauamt Rottweil erklärte, haben Land und Bund Mittel für ein "Frostschaden-Beseitigungsprogramm" bereitgestellt. "Daher sind wir in der Lage, die schlimmsten Frostschäden auf Landes- und Bundesstraßen zu beseitigen, allerdings nur in einem relativ kleinflächigen Rahmen. Für große Maßnahmen reicht das Geld nicht." Gestern war nun die Strecke Oberndorf-Boll mit der "Eichendorffkurve" und weiter oben mit einer Linkskurve an der Reihe. Laut Große stehen solche Sanierungsmaßnahmen auch noch auf der L 415 Oberstadt Richtung Lindenhof an. "Wir haben hier immer gehofft, dass wir unsere Maßnahmen im Schatten der im dreispurigen Bereich anstehenden Gewährleistungsarbeiten, für die aber das Regierungspräsidium in Freiburg zuständig ist, durchziehen können. Dann müsste diese Hauptverkehrsader nicht zweimal zumindest halbseitig gesperrt werden". Das Regierungspräsidium sei bislang noch nicht richtig in die Gänge gekommen, betonte Große. "Jetzt müssen wir uns überlegen, ob wir nicht unsere Maßnahme allein in Angriff nehmen".

Ewald Ulmschneider, Chef der Straßenmeisterei Rottweil, war sich sicher, "dass wir mit der Frostschaden-Sanierung auf der Strecke Oberndorf-Boll in einem Tag fertig werden, wenn uns das Wetter nicht einen Streich spielt." Er war froh, dass nach den anfänglichen Staus und Falschfahrern die Verkehr einigermaßen reibungslos an den beiden Baustellen vorbeilief und sich die Wartezeit für die Autofahrer deutlich reduziert hatte. "Wir sind aber auch gleich mit zwei Kolonnen im Einsatz: Eine fräst den alten Belag ab, die andere baut den neuen Belag ein. Nur deshalb kommen wir hier so zügig voran. Sonst wäre das Ganze nicht in einem Tag zu meistern."