Oberndorf - Heckler & Koch steht offenbar vor einem Eigentümerwechsel. Doch noch hat die Bundesregierung ein gewichtiges Wort mitzureden.

Der hoch verschuldete Waffenhersteller aus Oberndorf bestätigte am Abend dem Schwarzwälder Boten, dass man Kenntnis habe von einem Übernahmeantrag beim Bundeswirtschaftsministerium. Es soll sich um einen Investor handeln, der schon jetzt an der Firma beteiligt ist und der die Mehrheit übernehmen will.

Eine Änderung der bisherigen Firmenstrategie sei nicht zu erwarten, betonte die Firma. Bisher gehört H&K, das als Hauslieferant der Bundeswehr gilt und zum Beispiel das Standard-Sturmgewehr G36 hergestellt hat, zu knapp zwei Dritteln dem deutschen Investor Andreas Heeschen.

Firmenspitze peilt kleinen Gewinn an

Bei meinen Entscheidungen steht ausschließlich das Unternehmensinteresse im Vordergrund. Das Unternehmen ist seit 70 Jahren ein zuverlässiger Partner für Sicherheitskräfte der Polizei, der Streitkräfte sowie der Sondereinsatzkräfte der NATO sowie der NATO gleichgestellten Mitgliedstaaten. Mein oberstes Ziel ist es die wirtschaftliche und finanzielle Zukunft und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sicher zu stellen.

Zuvor hatte der «Focus» über Verkaufspläne berichtet. Dem Bericht zufolge handelt es sich bei dem Kaufinteressenten um ein Konglomerat von Firmen aus verschiedenen Weltregionen, und zwar von der Karibikinsel Barbados, aus den USA, aus Neuseeland, Malta und Luxemburg. Das Übernahmevorhaben sei bereits vor einem Jahr dem Bundeswirtschaftsministerium gemeldet worden. Die Behörde schaltete dem Bericht zufolge nun den Bundesnachrichtendienst ein, um das Firmenkonglomerat zu überprüfen. Das Ministerium bestätigte den Bericht auf Nachfrage nicht.

Stellungnahme von Andreas Heeschen

Es gab bis heute keinen Wechsel des Mehrheitsaktionärs der H&K AG. Ich bin Mehrheitsaktionär der H&K AG und übe sämtliche Stimmrechte aus meinen Aktien seit Gründung der AG aus, zuletzt bei der Hauptversammlung am 12. Juli 2019, der auch Vertreter der Medien beiwohnten.

Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie liegt ein Antrag einer Mit- Aktionärin vor, weitere Anteile von mir zu erwerben. Wird der Antrag positiv beschieden, würde die Aktionärin über die Aktienmehrheit verfügen.

Auch bei positiver Bescheidung durch das Ministerium bleibe ich als Aktionär beteiligt und dem Unternehmen verbunden. Für den Fall dass dem Antrag nicht stattgegeben wird, bleibe ich weiterhin Mehrheitsaktionär der H&K AG.

Ich habe dem Unternehmen in den vergangenen Jahren € 105 Millionen teilweise als Eigenkapital zur Verfügung gestellt; weitere Gesellschafter zusätzliche € 80 Millionen als Fremdkapital. Anteilsveränderungen bei Aktiengesellschaften sind in diesem Zusammenhang ein üblicher Vorgang.

Bei meinen Entscheidungen steht ausschließlich das Unternehmensinteresse im Vordergrund. Das Unternehmen ist seit 70 Jahren ein zuverlässiger Partner für Sicherheitskräfte der Polizei, der Streitkräfte sowie der Sondereinsatzkräfte der NATO sowie der NATO gleichgestellten Mitgliedstaaten. Mein oberstes Ziel ist es die wirtschaftliche und finanzielle Zukunft und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sicher zu stellen.