HK hat seinen Quartalsbericht vorlegt. Foto: Heckler & Koch

Quartalsbericht veröffentlicht. Schon in 2019 wieder schwarze Zahlen.

Oberndorf - Der Oberndorfer Waffenhersteller Heckler & Koch (HK) hat seinen Quartalsbericht veröffentlicht. Demnach scheint sich das Unternehmen aus den roten Zahlen herauszuarbeiten.

HK kämpfte zuletzt trotz voller Auftragsbücher und höherer Umsätze mit roten Zahlen. 2018 lag der Verlust noch bei 8,1 Millionen Euro. Nun scheint sich das Blatt zu wenden. CEO Jens-Bodo Koch hatte bereits in der Hauptversammlung der HK AG im Juli optimistisch geäußert, dass man auf dem besten Weg sei, sich aus der finanziellen Schieflage herauszumanövrieren. Dem aktuell veröffentlichten dritten Quartalsbericht ist zu entnehmen, dass der Umsatz

in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 bei 186 Mio. Euro lag, was ein Plus von 13 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2018 bedeutet. Was aber bedeutsamer ist: HK weist für die ersten neun Monate des laufenden Jahres einen Gewinn (nach Steuer) in Höhe von 1,3 Millionen Euro aus.

Schon in 2019 wieder schwarze Zahlen

Anlässlich der Veröffentlichung des dritten Quartalsberichts 2019 zeigen sich die Vorstände der H&K AG zufrieden mit der Wirksamkeit der von ihnen durchgeführten Maßnahmen und dem Unternehmenserfolg insgesamt: "Durch Umsatzsteigerungen bei gleichzeitiger Kostenreduktion verzeichnen wir eine Verbesserung unseres Ergebnisses. Wir sind ausgesprochen zufrieden, dass unsere Maßnahmen so zügig Wirkung gezeigt haben. Nach wenigen Quartalen finden wir uns bei gleicher Auftragsstruktur heute wieder in der Gewinnzone. Bei den Auftragseingängen sind wir deutlich über Plan: Sie bleiben auf Rekordniveau und damit zugleich über Budget. Das angekündigte umfangreiche Investitionsprogramm befindet sich bereits in der Umsetzung", so Jens Bodo Koch, Vorsitzender des Vorstands.

Man liefere jetzt kontinuierlich positive Ergebnisbeiträge und haben den Covenant zum vierten Mal in Folge geschafft. Derzeit leide die Ertragslage zwar immer noch unter einigen Vorgängen aus der Vergangenheit, die man konsequent nach und nach abbauen und verbessern will. Aber man werden schon in 2019 wieder schwarze Zahlen haben.

In den kommenden Jahren erwarte das Unternehmen aufgrund "optimierter Auftragsstrukturierung, besserer Abläufen und dank unserer Investitionsoffensive weitere Ergebnisverbesserungen und damit eine kontinuierliche Stabilisierung unseres erfolgreichen Wachstums- und Innovationskurses," ergänzt Finanzvorstand Björn Krönert. Insbesondere danke man der Belegschaft für deren Engagement und für die aktive Unterstützung. "Wir haben in unserem Unternehmen eine im positiven Sinne außergewöhnliche Konstellation, in der sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen und einbringen."

Beschäftigte verzichteten auf Lohn

Die Beschäftigten hatten sich in der ersten Jahreshälfte einem Lohnverzicht bereit erklärt. Die Wochenarbeitszeit erhöhte sich von 35 auf 37,5 Stunden. Für die 2,5 Stunden extra werden die Beschäftigten nicht bezahlt. Zudem verzichten sie in diesem Jahr und 2020 auf die übliche Einmalzahlung von 400 Euro. Der "Wachstums- und Innovationspakt", wie die Vereinbarung von Heckler & Koch genannt wird, war seinerzeit mit knapper Mehrheit von den IG Metall-Mitgliedern angenommen worden. Auch Geschäftsführer und Aufsichtsrat verzichten auf Teile ihrer Bezüge.

Der Waffenhersteller blicke auf starke Auftragseingänge zurück, heißt es in der Stellungnahme der Vorstände zum aktuellen Quartalsbericht weiter. Hervorzuheben sei etwa der Großauftrag aus Großbritannien zur Modernisierung des SA80, die Großaufträge aus Norwegen (HK416 für 22 Mio. Euro) und aus Litauen (G36 und HK269-Anbaugeräte für 11 Mio. Euro), die Beschaffung von Mitteldistanzwaffen durch die hessische Polizei sowie der Kauf von Granatmaschinenwaffen seitens der Bundeswehr.