Mit einem stattlichen Präsentkorb ist Kämmerer Hans Hager (links) von Bürgermeister Jörg Alisch verabschiedet worden. Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Kämmerer Hans Hager wird nach mehr als 30 Dienstjahren im Nusplinger Gemeinderat verabschiedet

Wie viel Nusplingen Hans Hager zu verdanken hat, hat sein Abschied im Gemeinderat noch einmal deutlich gezeigt. Der scheidende Kämmerer war sichtlich gerührt – und zwischen den Zeilen dann doch deutlich.

Nusplingen. Genau 30 Jahre und einen Monat sei es her, dass Hans Hager seinen Dienst in der Gemeindeverwaltung Nusplingen angetreten habe, sagte Bürgermeister Jörg Alisch zu Beginn der Abschiedsfeier im Gemeinderat am Freitagabend. Auch seine zweijährige Praxiszeit für das Studium zum gehobenen Verwaltungsdienst in Kehl habe er dort absolviert und ab 1988 zunächst Hauptamtsaufgaben, mit dem Amtsantritt von Alfons Kühlwein als Bürgermeister 1992 dann die Leitung der Kämmerei übernommen.

Deutlich würdigte Alisch Hagers Einsatz für eine gute Infrastruktur der Gemeinde, wobei er als bodenständiger Schwabe nie die Nachhaltigkeit und die Finanzierbarkeit aus dem Blick verloren habe. Maßgeblich habe Hager dazu beigetragen, die Verschuldung Nusplingens auf Null zurückzufahren und Spielräume für Investitionen zu schaffen, zudem fleißig Zuschüsse organisiert, sich für das Wahrzeichen, die Alte Friedhofskirche, eingesetzt und zudem zahlreiche Zusatzaufgaben übernommen: als EDV-Administrator, Standesbeamter, Personalratsvorsitzender und bei Wahlen als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses.

Bis zum Ende mit voller Kraft im Einsatz

"Sie waren stets ein wichtiger, kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner für alle in der Gemeinde", betonte Alisch und dankte dem scheidenden Kämmerer für sein großes Engagement. Selbst als er im September erfahren habe, dass er ab Januar als Hauptamtsleiter in Neuhausen ob Eck tätig sein werde, habe Hager es "nicht auslaufen lassen", sondern sich – auch zum Gelingen des Großprojektes, der Umstellung von der Kameralistik auf das Neue Kommunale Haushaltsrecht – "nach Kräften gestreckt, damit die Umstellung funktioniert".

In seinem Dank sprach Hager Mitbürger, Gemeinderäte, Altbürgermeister Alfons Kühlwein und Bürgermeister Jörg Alisch an, besonders aber auch alle Mitarbeiter in Verwaltung, Bauhof, Forst, Schule und Kindergarten – auch die freien Mitarbeiter. "Mit Bürgermeister a. D. Kühlwein verbinden mich mehr als 24 gemeinsame Jahre – ebenso wie mit vielen früheren und jetzigen Gemeinderäten", betonte der Nusplinger, der seit seiner Kindheit am Bärastrand lebt. "Die Arbeit mit den wichtigen Institutionen hat mir immer viel Spaß gemacht, und gemeinsam haben wir viel gegeben."

"Ich kann so nicht mehr weitermachen"

Nun komme eine Zäsur: "Die beiden vergangenen Jahre waren für mich sehr hart, und ich kann so nicht weitermachen", sagte Hager, ehe er sich an Alisch wandte und ihm dankte: dafür, "dass ich durch Sie Facetten des Lebens kennengelernt habe, die mir bisher so nicht vertraut waren, und dass ich nun einen Neuanfang mache, der so nicht geplant war".

Der Gemeinde wünschte Hager, sichtlich gerührt, eine positive Zukunft und dem Rathaus-Team sowie seinem Nachfolger Tobias Keller, der ebenso wie Alfons Kühlwein im Zuschauerraum saß, "alles Gute, damit es wieder eine richtig tolle Mannschaft wird". In seinen Dank schloss er alle mit ein: "Es war mir eine Ehre, für Euch und mit Euch zu arbeiten", betonte Hager, ehe sich die Gemeinderäte zu minutenlangem Applaus erhoben. Pius Horn als ehrenamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters war ebenfalls sichtlich ergriffen, als er Hager für seinen Einsatz dankte "und für alles, was Du geleistet hast". Für seine neue Herausforderung wünschte er Hans Hager alles Gute – und der Gemeinde eine gute Weichenstellung für die Zukunft.

Für Vereine und Bürger ergriff Stefan Iwertowski am Ende das Wort und überbrachte den Dank aller Nusplinger: "Du hast tolle Arbeit geleistet – danke, Hans, für alles, was Du getan hast."