AnschluHarthöfe stehen kurz vor dem Anschluss an die Kläranlage in Nußplingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Harthöfe schließen an die zentrale Abwasserbeseitigung der Sammelkläranlage Nusplingen an. Neue Leitungen.

Nusplingen - In einer "epochalen Sitzung", wie es Bürgermeister Alfons Kühlwein formulierte, hat der Gemeinderat die Bauleistungen vergeben für den Anschluss der Harthöfe an die zentrale Abwasserbeseitigung und das Neuverlegen der Wasserleitung.

"Es war ein sehr langer und sehr steiniger Weg, aber wir haben das Projekt hervorragend vorangetrieben", bilanzierte Kühlwein das "Jahrhundertwerk". 1986 gab es erste Anträge auf Zuschüsse für die Maßnahme. Jetzt wird die Firma Stingel aus Schwenningen zügig nach den Handwerkerferien beginnen. Sie bekam zum Angebotspreis von rund 1,66 Millionen Euro den Auftrag. Der Anteil der Gemeinde Nusplingen an diesem gemeinsamen Projekt mit dem Nachbarort Schwenningen liegt bei Bruttokosten in Höhe von circa 1,35 Millionen Euro, wozu noch die nicht ausgeschriebenen Leistungen für Häuschen für die zwei Hauptpumpwerke mit 32.000 Euro und für die elektrischen Anschlüsse mit 54.000 Euro zu rechnen sind.

Aufgrund der Förderung ist das Projekt für die Kommune finanziell zu schaffen: Für das Neuverlegen der Wasserleitungen fließt ein Zuschuss in Höhe von 386.000 Euro – der Zuwendungsbescheid ist eingegangen –, und der Zweckverband beteiligt sich, so dass Nusplingen netto noch rund 163.000 Euro zu tragen hat. Bei der Abwasserbeseitigung kalkuliert die Gemeinde mit einem Zuschuss in Höhe von knapp 588.000 Euro, weshalb Nusplingen nach Abzug der Anteile Schwenningens netto noch rund 175.000 Euro aufzuwenden hat, was mit den Beiträgen der Grundstückseigentümer zu verrechnen ist. "Das ist keine schlechte Finanzierung für die Gemeinde", betonte Kühlwein. Außerdem sind auch die beteiligten Planungsbüros der Kommune "beträchtlich" entgegen gekommen bei den Honoraren, wie Kühlwein erläuterte.

Gleichzeitig wird die Gemeinde das Thema Breitbandversorgung mit aufgreifen und Leerrohre verlegen lassen. Dafür ist noch ein Antrag auf finanzielle Unterstützung zu stellen. Der Bürgermeister hofft, dass Nusplingen eine "ordentliche Förderung" erhält. "Wir wollen das aber vorbereiten, denn auch das ist wichtig für die Harthöfe."

Insgesamt werden 6,5 Kilometer Leitungen verlegt. Es ist ein "spürbar besseres Ergebnis" erzielt gegenüber den Kostenvoranschlägen des beauftragten Ingenieurbüros. Das liegt unter anderem an der alternativen Ausschreibung verschiedener Materialien. Für den Abwasserbereich ist die Baufreigabe erteilt. Ein Eingriff in die Grundstücke wird die bis zu acht Meter breite Trasse während der Baumaßnahme sein. Die Grundstückseigentümer verzichten dennoch auf eine Entschädigung für den Flurschaden. Im Zusammenhang mit dem Anschluss der Harthöfe änderte der Gemeinderat die Satzung über die öffentliche Abwasserbeseitigung.