Die Zeugen können möglicherweise Auskunft über die NSA-Überwachungssoftware geben. Foto: dpa/NATIONAL SECURITY AGENCY

Mit der Befragung von zwei ehemaligen NSA-Mitarbeitern, die bereits vor den Snowden-Enthüllungen gegen die Praktiken der NSA protestiert hatten, will der NSA-Ausschuss tieferen Einblick in das Vorgehen der US-Behörde bekommen.

Mit der Befragung von zwei ehemaligen NSA-Mitarbeitern, die bereits vor den Snowden-Enthüllungen gegen die Praktiken der NSA protestiert hatten, will der NSA-Ausschuss tieferen Einblick in das Vorgehen der US-Behörde bekommen.

Berlin - Der frühere NSA-Mitarbeiter William Binney vergleicht die Datenüberwachung des US-Geheimdienstes mit dem Vorgehen in Diktaturen. "Sie wollen Informationen über alles haben", sagte Binney im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages mit Blick auf die US-Nachrichtendienstler.

"Das ist wirklich ein totalitärer Ansatz, den man bislang nur bei Diktatoren gesehen hat." Die National Security Agency (NSA) habe einen falschen Weg eingeschlagen. Inzwischen sei es im Prinzip möglich, die gesamte Bevölkerung zu überwachen - nicht nur im Ausland, sondern auch in den USA. Das widerspreche der Verfassung.

Binney sagte, die NSA habe Mitte Oktober 2001, kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001, mit dieser massenhaften Datenüberwachung begonnen. Das habe ihn damals veranlasst, den Geheimdienst kurz darauf zu verlassen. Binney hatte von 1970 bis 2001 für die NSA gearbeitet und war dort zuletzt Technischer Direktor. Seit seinem Ausstieg kritisiert er die Überwachungspraxis der NSA.

Der Untersuchungsausschuss des Bundestages arbeitet die Ausspähung des Nachrichtendienstes in Deutschland auf.