Eine Notstromanlage dieses Typs – allerdings in Rot – wird die St. Georgener Feuerwehr erhalten. Zudem kann das Gerät etwa vom Bauhof eingesetzt werden. Der Gemeinderat hat nun die Vergabe beschlossen. Foto: Elmag Entwicklungs- und HandelsgmbH

Um die Menschen schützen zu können, muss die Feuerwehr für alle Eventualitäten gerüstet sein – auch für den Stromausfall. Daher schafft die Stadt eine mobile Notstromanlage an. Eines ist dabei nach einhelliger Meinung nicht angesagt: sparen.

St. Georgen - Es ist der Fall, "von dem niemand hofft, dass er eintritt", wie Marc Winzer (Freie Wähler) es in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend formulierte. Und doch muss für diesen Fall vorgesorgt sein: Ein Stromausfall könnte von einem Moment auf den nächsten nahezu einen Großteil des Lebens, wie man es kennt, lahmlegen. Kein Licht, keine Heizung, nach einiger Zeit auch kein Internet- und Mobilfunknetz mehr – das ist das "Horrorszenario", für das Bürgermeister Michael Rieger die Räte und Zuhörer in der jüngsten Gemeinderatssitzung sensibilisieren wollte. "Es kann der Fall sein, dass mal ein oder zwei Tage einfach Stromausfall ist." Und dann, "geht halt nichts mehr – das muss uns klar sein".

Einen brauchte Rieger aber ganz gewiss nicht für das Thema und die damit verbundenen Risiken zu sensibilisieren: Christoph Kleiner, Kommandant der Gesamtwehr St. Georgen, der sich für diesen Tagesordnungspunkt im Besucherraum eingefunden hatte. Kleiner war schon im Zuge der Haushaltsberatungen für das Jahr 2021 mit der Idee, eine Notstromanlage anzuschaffen, an die Stadtverwaltung herangetreten. Damals ohne Erfolg. Die Position wurde nicht aufgenommen.

Anlage ist erst nächsten Winter einsatzbereit

Mittlerweile ist die Situation eine andere. Die Auswirkungen einer Energiekrise sind allgegenwärtig – ganz im Gegensatz zum vergangenen Herbst. Man macht sich mehr Gedanken um die Auswirkungen – und so hat die Verwaltung beschlossen, dass ein Notstromaggregat her muss. Eine Meinung, der sich der Gemeinderat anschloss. Mit der mobilen Notstromanlage könnte das Feuerwehrhaus im Notfall als Versorgungs- und Kommunikationsbasis eingerichtet werden.

Also wurden 105 000 Euro in den Nachtragshaushalt für 2022 eingestellt, um eine mobile Notstromanlage kaufen zu können. Gut 108 600 Euro kostet das Feuerwehraggregat, für das sich Verwaltung und Gemeinderat letztlich entschieden haben. Es ist knapp 1000 Euro teurer als das wirtschaftlichste Angebot, wird aber zehn Wochen früher geliefert, weshalb man die Mehrkosten in Kauf nimmt. Stattlich ist die Lieferzeit übrigens immer noch: 45 Wochen wird es voraussichtlich dauern, bis die Notstromanlage in St. Georgen ankommt – für den jetzt erwarteten Winter mitten in der Energiekrise nützt es also ohnehin nichts mehr.

Förderung hätte die Nutzung eingeschränkt

Monetäre Einsparungen wären derweil nicht nur möglich gewesen, wenn man mehr Zeit mitbringen würde, sondern auch, wenn der Einsatzbereich der Notstromanlage auf die Feuerwehr begrenzt wäre. Denn nach der Verwaltungsvorschrift Zuwendungen Feuerwehrwesen sind Notstromaggregate mit 30 Prozent förderfähig. Diese Förderung habe man aber nicht abgerufen, erklärte Bürgermeister Rieger in der Sitzung, weil man die Anlage auch anderweitig einsetzen wolle – etwa für den Bauhof oder auch an der Stadthalle.