Der Architekt Heinz Schlager, der viele Gebäude der Region gestaltet hat, wird heute 80 Jahre alt. Foto: Miller

Geburtstag: Heinz Schlager aus Nonnenweier entwarf die Gebäude des Tunnelbauers

Nonnenweier - Fußballer, Reiter, Gemeinderat, aber vor allem: Unternehmer. Heinz Schlager blickt zu seinem 80. Geburtstag auf ereignisreiche Jahre zurück.

Als "schönsten Beruf der Welt" bezeichnet der langjährige Architekt und Gründer der "Schlager Architekten GmbH" im Gespräch mit der Lahrer Zeitung seine Tätigkeit. Viele bekannte Unternehmen, darunter die Herrenknecht AG, hat er von Anfang an begleitet und Gebäude für sie entworfen. Erst Anfang des Jahres hat er sich zur Ruhe gesetzt und die Leitung der Firma an zwei seiner Mitarbeiter übertragen. "Die machen das gut", ist sich Schlager sicher.

In Nonnenweier geboren und aufgewachsen absolvierte er nach der Schulzeit ein Bauingenieurs-Studium in Karlsruhe. 1968 heiratete er seine Frau Martha, mit der er drei Kinder hat. 1971 eröffnete er sein Büro in seinem Heimatort Nonnenweier. "Viel geholfen" habe ihn schon immer die Arbeit im Gemeinderat Schwanau, in den er 1972, als die Gemeinde gegründet wurde, gewählt wurde. Dadurch, so erzählt Schlager, habe er immer gewusst, wie sich die Kommunen ihre Gebäude vorstellen und konnte die Aufträge entsprechend angehen.

Stolz erzählt der Architekt auf der Terrasse seines Wohnhauses in der Westendstraße von der Sporthalle in Nonnenweier. Als diese kurz nach der Gründung der Gemeinde gebaut wurde, war sie noch fensterlos und bot keinen Platz für Zuschauer. Nach dem Anbau eines Tribünentraktes und der Komplettverglasung auf der Nordseite wurde sie so endlich zur Mehrzweckhalle.

Dieser Auftrag war nur einer von vielen in der Region. Wenn es um kommunale Bauvorhaben, Betriebe oder private Hausherren ging, war das Architektenbüro Schlager oft erster Ansprechpartner. Zu den interessantesten Projekten zählen der Umbau des denkmalgeschützten Rathauses in Ringsheim, der Neubau des Instituts für Pathologie in Lahr, das Kreisseniorenzentrum in Kenzingen und das Academy-Gebäude der Firma Herrenknecht.

Im Rückblick auf 80 Lebensjahre zeigt sich Schlager stolz und dankbar

Wichtig war für Schlager immer der persönliche Kontakt mit den Auftraggebern. Er wollte genau wissen, was die Wünsche seiner Kunden sind. "Nichts läuft von selbst", sagt Schlager. Aufträge würden nicht einfach ins Haus flattern, sondern nur wenn man gute Arbeit leistet und den Kontakt hält. Im Rückblick auf 80 Lebensjahre zeigt sich Schlager sehr stolz auf das Geleistete, aber auch dankbar. "Ich hab auch Glück gehabt", sagt er und spielt auf die Zusammenarbeit mit Herrenknecht sowie seinen Posten im Gemeinderat an.

Der Jubilar hat sich in seinem Leben vielen Projekten angenommen, vielleicht auch etwas zu vielen, wie er im Gespräch gesteht. "Ich war wohl zu lange im Gemeinderat. Aber man ist dann irgendwann in der Mühle drin", sagt er im Rückblick auf die 37 Jahre, die er im Rat saß. Schlager ist sich bewusst, dass er sehr viel Zeit mit der Arbeit verbracht hat und vielleicht etwas mehr mit seiner Familie hätte verbringen können. So erzählt er schmunzelnd, dass er immer mal wieder am Sonntagmorgen "nur schnell was im Büro erledigen" wollte und dann letztlich so lange dort blieb, bis seine Frau ihn zum Mittagessen rief.

Es gab jedoch einen Tag, an dem war Arbeit tabu: "Meine Sekretärin wusste, Dienstags darf es keinen Termin geben", berichtet Schlager. Denn an diesem Abend ging er zum Fußball. Bis zum Alter von 65 Jahren war er in der Senioren-Mannschaft des FC Nonnenweier aktiv. Im Verein war er zudem jahrelang Vorstandsmitglied. Bei so vielen Projekten musste es jedoch auch Zeit zum Abschalten geben. Diese nahm und nimmt sich Schlager immer noch beim Reiten: "Auf dem Pferd muss man sich konzentrieren, da bleibt kein Platz für Gedanken an die Arbeit".

Nun freut sich Schlager auf eine Geburtstagsfeier im Garten in kleinerem Rahmen und auf den von seiner Frau versprochenen Kartoffelsalat.