Niedereschach-Fischbach - Bei der Aufnahme, die eine Wildtierkamera am Sonntag in Niedereschach eingefangen hat, handelt es sich nicht um einen Wolf. Davon ist die Forstliche Versuchs- und Forschungsansalt (FVA) Baden-Württemberg überzeugt. 

"Wir sind uns sicher, dass es sich bei dem Tier auf dem Bild aus Niedereschach nicht um einen Wolf handelt. Alle Merkmale sprechen absolut dagegen und für einen Hund", heißt es in einer E-Mail eines Mitarbeiters der Abteilung Wald und Gesellschaft, Arbeitsbereich Wildtierökologie.

Zuvor war auch auf der Facebook-Seite von schwarzwaelder-bote.de rege diskutiert worden. Auch die User waren sich einig gewesen: Das Tier auf dem Bild sieht nicht aus wie ein Wolf.

Indes reagierten die betroffenen Jagdpächter auf die Neuigkeiten mit gemischten Gefühlen. Einerseits seien sie froh, dass es sich um keinen Wolf handele, so die Auskunft. Andererseits stelle auch der Hund für die Pächter ein Problem dar. „Im Revier stimmt etwas nicht, das haben wir seit Tagen bemerkt“, meinte der Jagdpächter. Er frage sich, wem der Hund wohl gehöre. Das Tier halte sich ganz offensichtlich widerrechtlich und unbeaufsichtigt im Wald auf und wildere wahrscheinlich auch. Er wolle nun alles daran  setzen, den Eigentümer zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Schließlich sei es auch nicht besonders angenehm, einem solchen Hund allein mitten im Wald zu begegnen.

Joggerin begegnete dem Tier

Dieser Meinung ist auch eine Joggerin aus Niedereschach, die dem vermeintlichen Hund vor einigen Wochen mitten im Wald, nur rund zwei Kilometer Luftlinie von der Wildkamera entfernt, begegnet ist. Im ersten Moment habe sie noch gefragt, ob das wohl ein Wolf sei, berichtet sie. Dann sei sie jedoch zur Überzeugung gelangt, dass es sich um einen Hund gehandelt haben müsse. Wenngleich es ihr komisch vorgekommen sei, dass sich ein derart großes Tier unbeaufsichtigt im Wald aufhalte. Der Hund sei jedoch nicht aggressiv gewesen und habe sich auf und davon gemacht, als die Joggerin ihn bemerkt habe. 

Info: Wie erkennen die Experten einen Wolf? 

Den Experten der FVA genügte im vorliegenden Fall das Foto, um auszuschließen, dass es sich um einen Wolf handelte. Eine zweifelsfreie Bestätigung können beispielsweise auch genetische Untersuchungen von Kot, Urin sowie Speichelproben an Kadavern gerissener Tiere liefern. Anders als bei Fotos oder Videos ist es für die Fachleute dann sogar möglich, einzelne Wölfe voneinander zu unterscheiden.