Lagerfeuerromantik mit Stockbrot im Wald: Das Neurieder Ferienprogramm ist etwas für junge Abenteurer. Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Ernst Dörflinger berichtet von den Anfängen und der Erfolgsgeschichte des Sommerferienprogramms in Neuried

Neuried. Was mit zwölf Projekten und 60 Kindern begann, hat sich zu 95 Angeboten mit 500 Teilnehmern gemausert: Die Rede ist vom Neurieder Sommerferienprogramm, das sich derzeit wieder großer Beliebtheit erfreut. Ernst Dörflinger, der das Programm von Anfang begleitet hat, erzählt von den Anfängen des Projekts.Herr Dörflinger, wie ist 1995 das Neurieder Ferienprogramm entstanden?

Marina Leicht-Roth aus Altenheim schlug bei einer Zusammenkunft der Liste Umwelt und Leben (UL) vor, dass wir in Neuried in den Sommerferien Aktivitäten für Kinder anbieten könnten. Die Anregung wurde begeistert aufgenommen und so konnten zwölf Projekte, hauptsächlich von UL-Mitgliedern, angeboten werden, an denen 60 Kinder teilnahmen. Die Gemeinde Neuried hat uns unterstützt, indem sie beispielsweise Grillplätze oder Hallen kostenlos zur Verfügung stellte. Das Ganze war im Ried neu. Jahre später haben sich auch die Gemeinden Schwanau und Meißenheim entschlossen, Ferienprogramme anzubieten.Wie hat sich das Ferienprogramm entwickelt?

1998 wurden bereits 28 Projekte angeboten, an denen bereits 253 Kinder teilnahmen. 2009 war dann der Höhepunkt erreicht, als 500 Kinder die 95 verschiedenen Angebote nutzten. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Teilnehmer konstant bei 400 geblieben. Wie alt sind die Teilnehmer und wie können diese bei den Projekten mitmachen?

Die Kinder sind je nach Projekt vier bis 17 Jahre alt. Die älteren Teilnehmer sind in der Minderheit. Uns ist es bisher nicht gelungen, die älteren Jugendlichen durch eine Kooperation mit der Stadt Kehl und Angeboten, wie Filme selber drehen, anzulocken. Interessierte können sich für maximal zehn Projekte anmelden. Wir achten darauf, dass jedes Kind an mindestens einem Projekt teilnehmen kann. Manche Angebote sind völlig überlaufen. Häufig schreiben die Kinder: "Ich nehme nur teil, wenn mein Freund mitmacht." Dieser Wunsch kann nicht immer erfüllt werden. Seit zwei Jahren haben wir ein Computerprogramm des Deutschen Städtetags für Ferienprogramme. Das passt sogar auf, dass sich nicht ein Junge für ein reines Mädchenprojekt anmeldet. Verwaltet wird es von Lutz Feisst und Joshua Laske von der Gemeinde.Weshalb wurde in diesem Jahr die Anmeldefrist verlängert?

Wir haben in diesem Jahr darauf gesetzt, dass sich die Teilnehmer über das Internet anmelden und die Einverständniserklärung ausdrucken und abgeben. Obwohl dies technisch einfach ist, tun sich viele Menschen im Umgang mit dem Computer schwerer, als wir gedacht hatten. Daher haben wir die Werbetrommel gerührt und sind bei 260 Anmeldungen. 2014 soll wieder die telefonische Anmeldung angeboten werden. u Die Fragen stellte Daniela Nußbaum-Jacob.