Marc Müller ist neuer THW-Ortsbeauftragter in Hechingen. Foto: Moser

"Es dreht sich schon viel ums THW in meinem Leben", sagt Marc Müller. Kein Wunder – seit fast 18 Jahren ist der 31-Jährige bei der Blaulichtorganisation in Hechingen aktiv. Seit September hat er nun sogar das Amt des Ortsbeauftragten inne.

Hechingen - Es war ein Amtswechsel ohne viel Aufhebens: Seit 1. September hat die Hechinger Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) mit Marc Müller einen neuen Leiter. Der 31-Jährige hat das Amt von Ronny Stocker übernommen, der diese Funktion 15 Jahre lang ausgeübt hat.

Aus beruflichen Gründen war er nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung gestanden. Dass das Ganze so still – und nicht wie üblich mit einer kleinen Feier – über die Bühne gegangen ist, liegt wie so vieles in diesen Tagen an der Corona-Pandemie, die auch sonst Müllers erste Monate als Ortsbeauftragter geprägt hat.

Diese Zeit werde ihm wohl immer in Erinnerung bleiben, sagt Müller im Gespräch – auch wenn der Übergang vom Amt des stellvertretenden Ortsbeauftragten, das der 31-Jährige zuvor bekleidete, zum Ortsbeauftragten ohne größere Überraschungen vonstatten gegangen sei. "Es klappt", lautet das kurze Fazit nach gut acht Monaten. Die Aufgaben, die in seiner neuen Position auf ihn zukommen, seien ihm ja nicht ganz unbekannt, sagt Müller.

Eine große Verantwortung

Eine Umstellung war es trotzdem. "Es ist doch noch mal was Anderes." Denn als THW-Ortsbeauftragter leitet Müller den Ortsverband eigenverantwortlich und ist in dieser Funktion Vorgesetzter aller Helfer. Von diesen sind im Ortsverband Hechingen derzeit 50 ehrenamtlich engagiert. Hinzu kommen 25 Jugendliche. Für Müller also ein durchaus breites Aufgabenfeld. Zum Glück könne er aber auf die Hilfe eines erfahrenen Führungsteams zählen. "Auf die Mannschaft, die wir haben, kann ich mich voll und ganz verlassen", sagt er.

Irgendwann geht Zeit aus

Mit Alexander Kleinmaier hat ein ebenfalls erfahrener THWler das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen. In der zweiten Ebene ist Dennis Raible eine Konstante. Er verantwortet als Zugführer auch weiterhin den operativen Einsatzbetrieb im THW Ortsverband und bildet so auch künftig eine Schnittstelle zu den anderen Einheiten und Organisationen der Gefahrenabwehr.

Über ihre Unterstützung ist Müller, wie er verrät, nicht nur sehr froh, sondern auch darauf angewiesen. Schließlich sei die Position des Ortsbeauftragten noch immer ein Ehrenamt, das neben Beruf und Privatleben koordiniert werden muss. "Irgendwann geht einem halt die Zeit aus", meint Müller. Ganz alleine könnte man die Aufgaben definitiv nicht stemmen. Denn auch so kommen zahlreiche Arbeitsstunden zusammen. Grob geschätzt seien es 2019 beispielsweise 800 Stunden gewesen, erzählt Müller – das vergangene Jahr sei noch einmal ein Sonderfall für sich.

Kaum Veranstaltungen und keine Präsenz-Treffen haben die Arbeit des THW im Jahr 2020 geprägt, berichtet Müller. Sein Fazit: "Corona hat’s nicht einfacher gemacht." Vor allem die Kommunikation untereinander sei schwieriger gewesen als in den Vorjahren – auch wenn Videokonferenzsysteme und die moderne Technik hier mittlerweile einiges möglich machen.

Mit 13 Jahren angefangen

Doch Müller kennt das THW auch in normalen Zeiten gut. Seit fast 18 Jahren ist er Mitglied des Hechinger Ortsverbands. Durch den Vater eines Freundes, der Mitglied im THW war, sei er damals als 13-Jähriger zu der Blaulichtorganisation gekommen, erzählt er. "Der hat mich eines Tages gefragt: ›Willst du nicht mal mitkommen?‹" Was Müller dann auch tat. Sofort habe ihn damals die Technik fasziniert. Große Einsatzfahrzeuge, Hebekissen – "das fand ich als Kind total cool".

"Macht immer noch Spaß"

Eine Faszination, die bis heute noch nicht abgerissen ist. Und auch dass die Arbeit beim THW – gerade im Jugendbereich – so abwechslungsreich sei, habe ihn über die Jahre begeistert, erzählt Müller. "Es macht immer noch Spaß." Zumindest im Großen und Ganzen: Denn, berichtet Müller, "natürlich hat man auch Phasen, in denen man sich denkt: ›Jetzt reicht’s aber auch mal wieder.‹" Aber bis jetzt seien diese Phasen immer schnell wieder vorbei gewesen, betont der 31-Jährige. Das soll auch in Zukunft so bleiben.