Die Behörden antworten den Bürger auf die häufigsten Fragen zum Coronavirus. (Symbolfoto) Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com

Neuenbürg appelliert auch an andere Institutionen, Absagen zu prüfen. Straubenhardt will Einzelfälle betrachten.

Neuenbürg/Straubenhardt - Landauf, landab sorgt das Coronavirus für Absagen über Absagen – Konzerte, Messen, Versammlungen aller Art fallen Vorsichtsmaßnahmen zum Opfer. Auch in Neuenbürg und Straubenhardt zieht die neuartige Krankheit Folgen nach sich.

Es klingt wie ein Hammerschlag – wenn auch, angesichts der gegenwärtigen Lage, nicht ganz unerwartet: "Aufgrund mehrerer Corona-Fälle in ganz Baden-Württemberg und inzwischen auch im Enzkreis, dem Landkreis Karlsruhe und dem Landkreis Calw, hat sich die Stadt Neuenbürg, wie viele andere Kommunen in der Region, im Rahmen ihrer Vorsorgepflicht dazu entschieden, städtische Veranstaltungen bis Ende April 2020 präventiv abzusagen." So steht es auf der Internetseite der Gemeinde Neuenbürg zu lesen.

Risiko im Freien als geringer eingestuft

Die Stadtverwaltung folge damit den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und des hiesigen Gesundheitsamtes. Demnach seien Veranstaltungen aufgrund ihrer besonderen Risiken für die Bevölkerung einzuschätzen und zu bewerten. Insbesondere gelte das für Events in Innenräumen. Ein anderer Maßstab sei laut Robert-Koch-Institut dagegen bei Freiluftveranstaltungen anzusetzen: Hier sei das Risiko geringer, weshalb diese bis auf Weiteres stattfinden könnten.

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"Unser gesellschaftliches Leben besteht jedoch nicht nur aus städtischen Veranstaltungen, sondern auch aus einer Vielzahl von Ereignissen, organisiert durch Vereine, Kirchen und sonstige Institutionen", heißt es weiter in der Mitteilung der Neuenbürger Stadtverwaltung. Daher werde auch allen Verantwortlichen dieser Institutionen, insbesondere vor dem Hintergrund der derzeit anstehenden Hauptversammlungen (aber auch weiterer Veranstaltungen wie Konzerte, kulturelle Veranstaltungen oder Feiern jeglicher Art), empfohlen, sorgsam zu überprüfen, welche Risiken für die Besucher und Beteiligten gegeben seien – und die Veranstaltungen bestenfalls vorsorglich abzusagen oder zu verschieben.

Gerade älteren Menschen und Personen mit gesundheitlichen Vorerkrankungen wird geraten, sorgfältig abzuwägen, woran sie teilnehmen.

"Wir bitten Sie um kurze Rückmeldung, wie Sie mit Ihren geplanten Veranstaltungen verfahren. Über kurzfristige Absagen Ihrer Veranstaltungen können wir gegebenenfalls auch auf unserer städtischen Homepage informieren", bietet die Stadtverwaltung an.

Die Straubenhardter Verwaltung geht dagegen offenbar – zumindest derzeit noch – ein wenig lockerer in Sachen Absagen vor. So heißt es auf der Homepage der Gemeinde (Stand 10. März): "Die Lage in Bezug auf das Corona-Virus wird kritischer – auch medial und politisch." Unter anderem aufgrund der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts seien zum Beispiel Seniorenmessen oder allgemein Veranstaltungen für Menschen, die zu Risikogruppen gehören, "nicht sachgerecht". Dennoch wolle die Verwaltung "mit dem notwendigen Augenmaß handeln". Generelle Absagen kämen daher momentan nicht in Betracht; stattdessen werde im Einzelfall entschieden, "wie und ob Veranstaltungen stattfinden können oder nicht". Dazu sei ein Verwaltungsstab eingerichtet worden.

Weitere Informationen: Zur aktuellen Situation, zu vorbeugenden Maßnahmen und zu Informationsmaterial sind auf der Homepage des Gesundheitsamts des Enzkreises unter www.enzkreis.de/Gesundheitsamt Informationen zu finden. Auch das Robert-Koch-Institut gibt auf seiner Internetseite Empfehlungen und Antworten auf häufig gestellte Fragen unter www.rki.de.