Bürgermeister Jens Keucher (links) ließ sich zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats von Bauleiter Joachim Störk (Zweiter von links) die Baustelle zeigen. Foto: Menzler

Die rund 70 Jahre alte Rad- und Fußgängerbrücke zwischen den Sulzern Teilorten Glatt und Hopfau wird ersetzt. Während die Arbeiten für die neue Brücke bereits laufen, bleibt die alte Brücke für Radfahrer und Fußgänger offen.

Erhebliche Schäden, vor allem die durch abgebröckelten Beton freigelegte Stahlbewehrung, an der Fuß- und Radwegbrücke zwischen Glatt und Hopfau machten klar, dass hier Handlungsbedarf besteht. Erst kürzlich während der Planungen stellte sich heraus, dass die alte Brücke vorerst bleiben wird. „Darüber sind wir natürlich alle sehr froh“, betont Jens Keucher, Bürgermeister von Sulz.

Rückbau der alten Brücke Im Vorfeld seien alle möglichen Alternativen für den Glatttalradweg in Betracht gezogen worden, erklärte Glatts Ortsvorsteher Helmut Pfister. Zuletzt war eine Umleitung über die Kreisstraße 5508 die Lösung. Nicht ideal – da diese viel und auch schnell befahren werde. Da waren sich die Anwesenden bei der Baustellenbesichtigung alle einig.

Zum Glück sei aber eine optimale Lösung gefunden worden: Die alte Brücke bleibt während der Baustelle stehen und befahrbar. Erst wenn die neue Brücke daneben fertig gebaut ist, soll die alte zurückgebaut werden. „Es ist doch auch einmal schön, dadurch keinen zeitlichen Druck bei einer Baumaßnahme zu haben“, meint Keucher lächelnd.

Dennoch sei der Rückbau kein leichtes Unterfangen. Aufgrund des Umweltschutzes dürfe kein Beton in die Glatt fallen, erläutert Bauleiter Joachim Störk vom Büro Störk und Bengsch. Geplant ist also, nach und nach die alte Brücke herauszuheben und abzutransportieren. Derweil stehe dann bereits die neue Brücke für Radfahrer und Fußgänger zur Verfügung.

Vor allem die freigelegte Stahlbewehrung an der Unterseite der alten Brücke führten zum aktuellen Neubau. Foto: Walter

Bau der neuen Brücke Da der Boden nicht tragfähig genug sei, würden am Rand der Glatt Brunnengründungen eingesetzt, erklärt Störk. Auf diesen wiederum die Stahlbeton-Widerlager, auf denen die Brücke ruht. Darauf werde das Alu-Fachwerk – die eigentliche Brücke – gebaut.

Bis zu den Sommerferien soll die neue Brücke stehen. Mit der Gesamtbreite von 3,60 Metern – drei Metern, die befahren werden können – ist sie rund dreimal so breit wie die alte Brücke. Das etwa 34 Meter lange und elf Tonnen schwere Alu-Fachwerk werde per Sondertransport geliefert. Da zeige sich der Vorteil des Aluminiums, für das sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr entschied. „Zwar ist die Brücke recht lang, dafür aber relativ leicht“, erläutert Störk.

Mit der Maßnahme endet im August dann die rund 70-jährige Geschichte der alten Brücke. Doch die neue halte laut Störk mindestens genauso lang – genauer gesagt sogar 100 Jahre. Und auch die Erhaltungskosten hielten sich dank des verwendeten Aluminiums in Grenzen.

Kosten Die Kosten der Maßnahmen beliefen sich momentan auf rund 540 000 Euro. Doch Bürgermeister Keucher beruhigte: Durch die Förderung vom Land werden 50 Prozent der Baukosten und 15 Prozent der Planungskosten bezuschusst.

Zudem wurde das Projekt laut Bauleiter Joachim Störk für das Bundesförderprogramm „Stadt und Land“ angemeldet. Falls es dort aufgenommen würde, fließen nach Angaben des Bauleiters dann Fördergelder für 90 Prozent der Baukosten und 20 Prozent der Planungskosten.