Umstände lassen wirtschaftlichen Betrieb im Zoofachgeschäft Sickinger nicht mehr zu
Von Steffi Stocker
Neubulach. An der Mühlsteige wird es ab April ruhig werden. Dann muss man nämlich auf die Tierlaute aus dem Zoofachgeschäft Sickinger verzichten: Nach 33 Jahren schließt der Experte für Heimtiere den Standort. Schweren Herzens haben sich die Betreiberinnen zu diesem Schritt entschlossen.
"Die Umstände lassen einen wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr zu", erläutert Annette Braun zusammen. Die einjährige Baustelle in der Ortsdurchfahrt haben unter anderem die Kunden davon abgehalten, ins Zoogeschäft Sickinger zu kommen.
Zudem stellte der Winter eine Hürde dar. "Man hat sich nicht getraut, zu uns herunter zu fahren", beklagt Braun den mangelhaften Winterdienst. Die Steigung habe es unmöglich gemacht, die Straße wieder hoch zu kommen. Selbstkritisch verweist sie auch auf die verwinkelte Anordnung des Fachgeschäftes am Gründungsstandort.
"Er entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein Einkaufserlebnisses", resümiert die Expertin in dritter Generation. Durch das in Nagold eröffnete Tierparadies der Familie (wir berichteten) lag der Vergleich für die Betreiberinnen auf der Hand.
Dennoch begleitet Wehmut den Schritt, vor allem Rosemarie Sickinger tut sich schwer mit der Entscheidung. Nachdem die Töchter einst Fische aus der Nagold nach Hause gebracht hatten, begeisterte sich die Familie für das Hobby der Aquaristik. Deshalb installierte sie im Gästebüro der Kunststoffverarbeitung von Ehemann Paul einen kleinen Laden.
Das Geschäft entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten zum Zoofachgeschäft für Heimtiere, dessen Verantwortung 1998 Tochter Rosemarie Braun übernahm.
Enkeltochter Annette erweiterte das Repertoire mit ihrem Faible für Reptilien. Dieser Bereich wird mit der Schließung aufgelöst.
Nur das Zubehör dafür wird im Tierparadies weiter erhältlich sein. Am 2. April sagt Zoo Sickinger endgültig Ade in Neubulach.