Die Steuereinnahmen aus dem INKOM Industrie- und Gewerbegebiet werden ab dem Jahr 2024 auf die Verbandsmitglieder Zimmern und Rottweil im Verhältnis 45:55 (derzeit 50:50) aufgeteilt Foto: Weisser

Die aktuelle schwierige wirtschaftliche Situation hat den Haushalt der Gemeinde Zimmern bisher noch nicht negativ beeinflusst. Die von Kämmerer Martin Weiss für das erste Halbjahr genannten Zahlen hörten sich recht erfreulich an.

Zimmern o. R - Der Fachbeamte für das Finanzwesen rechnet jedoch im kommenden Jahr mit deutlich spürbaren negativen Auswirkungen. In regelmäßigen Abständen werden die Zimmerner Ratsmitglieder über die Entwicklung des laufenden Haushalts informiert.

In der letzten Sitzung vor den Sommerferien gab der Kämmerer einen Überblick zum Verlauf der ersten sechs Monate des Jahres. Nach aktuellem Stand werde das eingeplante ordentliche Ergebnis in Höhe von plus 483 990 Euro wohl deutlich überschritten, prognostizierte der Kämmerer.

Projekte können nicht in Angriff genommen werden

Positiv ist die Entwicklung bei der Gewerbesteuer. Mit 8,2 Millionen Euro liegt das Soll um 2 Millionen Euro über dem Planansatz. Allerdings sind hierbei noch die daraus resultierende höhere Gewerbesteuerumlage (plus 197 000 Euro) und der daraus an die Stadt Rottweil abzuführende Mehranteil aus dem INKOM Industrie- und Gewerbegebiet (plus 740 000 Euro) zu berücksichtigen.

"Die Umsetzung von Maßnahmen zur Jahresmitte ist eher unbefriedigend", bedauerte Weiss. Etliche geplante Projekte hätten bisher nicht in Angriff genommen werden können. Die Gründe seien vor allem: Zu wenig Personal, fehlende Handwerker oder fehlendes Material.

Gestiegene Baustoff- und Energiepreise machen sich bemerkbar

Bei Unterhaltsaufwendungen, so der Kämmerer, habe man zahlreiche Planansätze noch nicht ausschöpfen können. Bei den laufenden Vorhaben machten sich die deutlich gestiegenen Baustoff- und Energiepreise bemerkbar. Wegen dieser Entwicklung habe der Neubau der Kindertagesstätte "Zimmern-Ost" vorerst zurückgestellt werden müssen.

Betroffen von der Kostenexplosion ist auch der Ausbau des Gebäudes "Mühlenweg 8" in Stetten. Im Haushalt waren dafür 455 000 Euro eingeplant. Nach derzeitigem Stand ist mit Kosten von 674 000 Euro zu rechnen. In dieser "bewegten Zeit" sei eine verlässliche Planung und Einschätzung für das zweite Halbjahr 2022 wie auch für die kommenden Jahre nicht möglich, betonte der Zimmerner Finanzchef.