Unschwer zu erkennen ist der Fortschritt der Abrissarbeiten auf dem Maute-Areal, hier aufgenommen von der Zollerstraße. Foto: Kauffmann

Bauwillige treffen auf Investoren, künftige Eigentümer auf Architekten und Geldgeber: Das ist bei der Maute-Messe möglich, die an diesem Samstag in der Hohenzollernhalle stattfindet. Was dort geboten wird, fassen wir mit Fragen und Antworten zusammen.

Der Abbruch des Maute-Areals liegt nach wie vor im Zeitplan, und aufmerksame Passanten haben es schon vor einigen Tagen gesehen: Inzwischen werden die Abrissarbeiten am Kessel- und Maschinenhaus fortgesetzt. Während es Baggerbiss um Baggerbiss vorangeht, rückt immer mehr die Frage in den Fokus, wie es mit dem Maute-Areal weitergeht. Darum geht es bei der großen Maute-Messe diesen Samstag in der Hohenzollernhalle. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu:

Wie ist der aktuelle Stand bei der Entwicklung des Maute-Areals? Es geht nicht nur voran beim Abbruch, sondern auch bei organisatorischen Weichenstellungen: Die Vergabeverfahren für elf Gebäude im nördlichen Bereich und einer Tiefgarage mit Ankergebäude sollen bereits in den kommenden Wochen beginnen. Der Beginn des Verfahrens ist für Investoren, ob Firmen, Privatpersonen, Bauherrengemeinschaften, die Möglichkeit, ein Grundstück zu erwerben.

Wer entscheidet über die Zuteilung der Grundstücke? Der Gemeinderat. Das Gremium will dabei das beste Konzept auswählen. Die Entscheidung beim ersten Vergabeverfahren soll im Sommer 2024 fallen. Die Maute-Messe markiert quasi den Auftakt für die Vergabeverfahren für Grundstücke und Bauvorhaben auf dem Maute-Areal.

Was ist die Maute-Messe? In erster Linie eine Kommunikationsplattform, die den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren ermöglichen soll. Es ist keine Immobilienmesse. Dort sollen sich Architekten, gewerbliche und private Investoren vernetzen.

Gibt es schon Personen, die sich für Baugemeinschaften interessieren? Wie Bürgermeister Roman Waizenegger bei einem Pressegespräch berichtet hat, gibt es durchaus Interesse daran. Die Interessenten kommen nicht nur aus Bisingen, sondern auch aus umliegenden Orten. Vor der Herausforderung ein Einfamilienhaus zu zweit zu bewirtschaften, nachdem die Kinder ausgezogen sind, stehen schließlich viele Menschen. Waizenegger: „Es gibt nicht nur viele Menschen, die eine Wohnung suchen, sondern auch das Miteinander.“

Wird es Änderungen am Projekt wegen der Wohnungsneubau-Krise geben? Nein. „Wir lassen das Projekt so auf der Schiene“, wie Waizenegger es ausdrückt. Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen und schließlich folgt auf jedes Tief auch wieder ein Hoch. Ziel sei, mehr Menschen den Zugang zu Eigentum zu ermöglichen, zumal die Mieten einen immer höheren Anteil am verfügbaren Einkommen ausmachen.

Haben sich schon Interessenten für Baugemeinschaften gemeldet? Ja. Interesse gibt es. Wie Anna Heizmann von der Steg erklärt, gebe es sogar schon Kerngruppen, die gemeinsame Ideen haben. Diese Ideen beziehen sich etwa auf Nutzung und Bauart. Die Interessenten können die Maute-Messe nutzen, um weitere Menschen von sich und ihren Ideen zu überzeugen, um so noch mehr Personen ins Boot zu holen. Heizmann: „Es geht darum, andere für die eigene Idee zu gewinnen.“

Was ist neben Wohnungen noch auf dem Maute-Areal geplant? Öffentliche Gebäude und Einrichtungen wie das Rathaus und die Polizei, aber auch ein Hotel und Gewerbeflächen für nicht störendes Gewerbe. Dazu zählen Büroflächen, auch dafür gebe es nicht viel Auswahl im Zollernalbkreis.

Welche Angebote gibt es bei der Maute-Messe? Im Foyer informieren Gemeinde und Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg); dort gibt es eine Pinnwand und Video-Fachvorträge. Im großen Saal können Besucher auf ein breites Informationsangebot zurückgreifen: Vor Ort sein werden Architekten und Projektsteuerer, die zum Thema Baugemeinschaften informieren; die Volksbank und Sparkasse, die Bauprojektentwickler „Klaus Fahrner Wohnkonzept“ (Rangendingen-Höfendorf), Denkinger (Jungingen), Schwörerhaus (Hohenstein-Oberstetten), Roud-Haus (Hechingen), Willi Mayer Holzbau (Bisingen) und der Immobilienmakler Achtersson (Schömberg).

Das Bisinger IT-Unternehmen Nemetris, das Interesse an Büroräumen auf dem neuen Maute-Areal hat, wird ebenfalls mit einem Stand vertreten sein.

Programm der Vorträge

Termin
 Die Maute Messe findet diesen Samstag, 20. Mai, von 10 Uhr bis 16 Uhr in der Hohenzollernhalle statt in Bisingen statt. Der Eintritt ist frei. Neben den Info-Angeboten zum Maute-Areal gibt es ein Rahmenprogramm, bei dem unter anderem die Feuerwehr mit der neuen Drehleiter vor Ort sein wird, die sicher tolle Ausblicke verspricht. Darüber hinaus gibt es Kaffee und Kuchen.

Ablauf
 Im Kleinen Saal der Hohenzollernhalle finden jeweils halbstündige Vorträge und Diskussionen statt. Ein Überblick:

10.30 Uhr
 Podiumsdiskussion zur Zukunft des Maute-Areals mit: Bürgermeister Roman Waizenegger Vertretern von Banken, Planungsbüro Citiplan und Gestaltungsbeirat.

11.30 Uhr
Der Gestaltungsbeirat, der die gestalterische Entwicklung des Maute-Areals begleitet, stellt sich vor. Zum Gestaltungsbeirat zählen neben Vertretern der Verwaltung und Architekten auch die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen.

12.30 Uhr
Ab der Mittagszeit geht es um Baugemeinschaften. Vorgesehen sind Kurzvorträge von Architekten und möglichen Vertretern von Baugemeinschaften. Insbesondere Letztere haben die Möglichkeit, Interessenten im Publikum von ihren Ideen zu überzeugen.

13.30 Uhr
Zum Energiekonzept sprechen Vertreter der Energie Baden-Württemberg (EnBW).

14.30 Uhr
Das Thema Wohnformen und Stadtklima wird Anna Heizmann (Steg) erklären.

16 Uhr
Die Maute-Messe endet.