Rund 100 Einwohner kamen zur zweiten Infoveranstaltung in Sachen Nahwärme. Foto: Gemeinde Egenhausen/Merkle

Das Nahwärme-Projekt in Egenhausen wird konkret. Seit der ersten Informationsveranstaltung im März hat sich viel getan.

Die drei Initiatoren Stefan Mast, Michael Schuler und Stefan Tittl haben inzwischen die Egenhausen-Wärme-GmbH gegründet und einiges gearbeitet, um das Nahwärme-Projekt voranzubringen. Bürgermeister-Stellvertreter Hans Kern hob das selbstlose Engagement der drei Geschäftsführer hervor, um Egenhausen bei der Energie autark zu machen.

Bei der zweiten Informationsveranstaltung konnten die rund 100 Interessenten nun die konkreten Entwicklungen zur Umsetzung des Nahwärmeprojekts erfahren. Die Gespräche mit der NetzeBW seien positiv verlaufen, so dass in Aussicht steht, die Nahwärmeleitungen zusammen mit dem Glasfaserkabel ab Herbst diesen Jahres verlegen zu können, berichtete Stefan Mast.

Auch scheint die Finanzierung gesichert. Es stehe lediglich noch die Zusage über die benötigten Fördergelder aus, ohne die das Projekt nicht finanziert werden könnte.

Stefan Mast war froh über die hohe Zahl an Rückmeldungen zu stillen Einlagen. Diese helfen bei der Finanzierung, weshalb man hier eine Grundverzinsung von mindestens 2,5 Prozent garantieren wolle. Er drückte die Hoffnung aus, dass sich auch die Gemeinde mit einem Betrag beteilige. In jedem Fall habe die Gemeinde zugesagt, sämtliche kommunale Gebäude anzuschließen.

Ziel wird wohl übertroffen

Stefan Tittl äußerte sich ebenfalls sehr zufrieden über die durchgeführte Fragebogen-Aktion. 45 Haushalte wollen sofort und 56 in zwei bis fünf Jahren an das neue Wärmenetz anschließen. Das Ziel der Initiatoren, in fünf Jahren eine Vollauslastung zu erreichen, werde damit noch übertroffen.

Die vorgelegte Trassenplanung beruht nun auf den erfolgten Rückmeldungen. Das höchste Interesse an einem Anschluss gab es in der Sonnenreute, im Schulweg, Im Brühl und in der Gartenstraße. Diese Straßenzüge wurden daher vorrangig berücksichtigt.

Tittl machte deutlich, dass eine Leitung erst wirtschaftlich werde, wenn mindestens fünf Gebäude an einem Straßenzug anschließen. Stefan Mast war es aber wichtig zu betonen, dass spontane Anschlüsse, wenn der Bagger schon vor der Tür steht, nicht mehr möglich seien.

Neuer Standort für Heizhaus

Der Standort für das Heizhaus an der Silberdistelhalle wurde inzwischen verworfen und man tendiere gerade zu einem Standort auf dem Wolf-Areal. Hierzu müssten jedoch noch Gutachten gemacht werden. Michael Schuler konnte berichten, dass die Versorgung mit Hackschnitzeln aus der unmittelbaren Umgebung gesichert sei.

Der ehrgeizige Zeitplan des Nahwärme-Teams sieht einen Baustart diesen Herbst und die Inbetriebnahme des Kraftwerks im Herbst 2024 vor. Noch im Juni sollen die Anschlussverträge an die Interessenten gehen.

Stefan Mast verdeutlichte, dass bereits Reserven für den Notbetrieb zur Verfügung stehen, selbst wenn es zu Bauverzögerungen kommen sollte.