Ein Großaufgebot der Feuerwehr war zur Bekämpfung eines Brandes in Iselshausen im Einsatz. Bis gegen 12 Uhr dauerten am Dienstag die Nachlösch- und Aufräumarbeiten noch an. Die verbrannten Plastikabfälle und Folien wurden von den Einsatzkräften ins Freie gebracht (links oben). Foto: T. Fritsch/Gezener

Feuer in Lagerhalle in Iselshausen. Brandursache unklar. Polizei ermittelt "in alle Richtungen".

Nagold-Iselshausen - Ein Großbrand in der Lagerhalle des Verpackungsdienstleisters Bestform Solutions rief die Nagolder Feuerwehr am Dienstagmorgen auf den Plan. Gefährdet oder verletzt wurde bei dem Brand in Iselshausen niemand.

Mit einem Großaufgebot von 80 Feuerwehrkräften und 13 Fahrzeugen rückten gleich mehrere Abteilungen der Nagolder Feuerwehr zu den ehemaligen Hallen der Mutz-Möbelfabrik zum Brand aus, um den Flammen Herr zu werden.

Lager war "massivst verraucht"

Eine automatische Brandmeldeanlage des Gebäudekomplexes war zuvor gegen 5.30 Uhr ausgelöst worden. Dadurch wurde die Freiwillige Feuerwehr Nagold umgehend um 5.34 Uhr alarmiert. Unverzüglich machten sich die ersten Einsatzkräfte auf den Weg zum Brandort in die Untere Mühlstraße.

Bei der Ankunft der Feuerwehr sei das Lager schon "massivst verraucht" gewesen, wie Thomas Reiff, Kommandant der Nagolder Gesamtwehr, berichtete. Daraufhin seien die Feuerwehrmänner mit Atemschutzträgern in das Gebäude eingedrungen. Aufgrund der Schwere der Lage mussten laut Thomas Reiff auch die Abteilungen aus Gündringen, Schietingen und Vollmaringen nachgefordert worden.

Weiteres Ausbreiten der Flammen kann verhindert werden

Außerdem rückten auch der Regelrettungsdienst sowie der DRK-Ortsverein Nagold/Wildberg mit zehn Sanitätskräften und vier Fahrzeugen zum Brandort aus und versorgten die Feuerwehrkameraden vor Ort mit warmen Getränken und Speisen.

"Wir haben in der ersten Einsatzphase vier C-Rohre zur Bekämpfung des Brandes eingesetzt", sagte Thomas Reiff. Dadurch habe man "ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern" können. Über den gesamten Einsatzverlauf sei die Nagolder Feuerwehr mit 16 Atemschutztrupps im Innenangriff gewesen.

Löscharbeiten dauern bis zum Mittag

Gegen 8 Uhr war der Brand von den Nagolder Feuerwehrkräften gelöscht worden. Die Nachlöscharbeiten und Aufräumarbeiten dauerten jedoch noch bis etwa 12 Uhr an.

Aufgrund der großen Personalstärke unter Atemschutz seien die Feuerwehren aus Nagold laut Reiff durch die Zentrale Schlauchwerkstatt und den Abrollbehälter Atemschutz des Landkreises Calw unterstützt worden. Diese nahmen verunreinigte Schläuche mit und brachten weitere Atemschutzgeräte an den Brandort.

Der von dem Großbrand betroffene kunststoffverarbeitende Betrieb produziert Ein- und Mehrwegverpackungen, die beispielsweise in Transport und Logistik von Teilen in der Automobil-Fertigung zum Einsatz kommen. Auch Kofferraumwannen und -schalen stellt das Unternehmen her.

Höhe des Sachschadens ist derzeit noch unklar

Hans-Friedrich Brütt von der Firma Bestform Solutions wies darauf hin, dass bei dem Brand ausschließlich recyclebare Kunststoffabfälle im Lager gebrannt hätten. In der Produktionshalle hingegen habe es lediglich eine Rauchentwicklung gegeben. Zu einem Brand sei es dort aber nicht gekommen.

Brütt bemerkte ferner, dass es nicht zu Personenschäden, sondern lediglich zu Sachschäden gekommen sei. Zur genauen Höhe des Sachschadens konnten aber weder Brütt noch die Polizei Angaben machen.

Eine erste Prüfung der Einsatzkräfte ergab, dass vermutlich Paletten mit Kunststoffteilen und Verpackungsmaterial Feuer gefangen haben mussten. Wolfgang Helmling vom Polizeirevier Nagold sagte, dass es nach ersten Erkenntnissen "unwahrscheinlich" sei, dass der Brand durch einen technischen Fehler ausgelöst worden sei. Zur Bestimmung der Brandursache sowie der Schadenshöhe hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. "Die Polizei ermittelt in alle Richtungen", versicherte Helmling.