Burladinger Feuerwehrleute geben in der Versammlung vergangenen Freitag in Killer ihre Stimme ab. Das Ergebnis der Wahl wertet das Kommunalamt so, dass es kein gültiges Ergebnis gegeben habe – und die Wehrleute erneut an die Urne müssen. Foto: Maier

Nach der weit über Burladingen hinaus Aufsehen erregenden Versammlung der Feuerwehr liegt nun eine Bewertung des Wahlvorgangs vor. Ergebnis: Die Wehrmänner müssen nochmal an die Urne.

Burladingen/Balingen - Nach Einschätzung des Kommunalamts beim Landratsamt in Balingen konnten in der Versammlung am vergangenen Freitagabend im Killemer Bürgerhaus, als die Wahl des Kommandanten und eines Stellvertreters anstand, nur gewählt werden, wer auch kandidiert habe. Dies ergebe sich auf dem Feuerwehrgesetz und der Burladinger Feuerwehrsatzung: Darin sei von Bewerbern die Rede. "Stimmen für Personen, die sich nicht beworben haben, sind demnach als ungültig zu werten", so das Kommunalamt.

Bewerber erhalten keine Mehrheit

In beiden Wahlen – Kommandant und zweiter stellvertretender Kommandant – hatten die jeweils einzigen Bewerber die für eine Wahl notwendige Mehrheit von mehr als der Hälfte der Stimmen der anwesenden Wahlberechtigten nicht erhalten. Deshalb müsse nun ein zweiter Wahlgang erfolgen. Dabei müssen die Bewerber auch im zweiten Wahlgang erneut mehr als die Hälfte der Stimmen der anwesenden Wahlberechtigten erhalten.

Wehrleute stehen hinter Pilic

Im Killemer Bürgerhaus waren am vergangenen Freitag nach dem Ausscheiden von Ilija Pilic aus dem Amt des Burladinger Gesamtkommandanten die Feuerwehrleute aufgerufen, einen neuen Geamtchef zu wählen. Dem Ausscheiden von Pilic waren Auseinandersetzungen mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat vorangegangen. Bei Pilics förmlicher Entpflichtung durch den Gemeinderat demonstrierten die Burladinger Feuerwehrleute, dass sie weiterhin hinter ihm stehen – und dass sie dessen Arbeit als Kommandant hoch schätzen, dagegen die Wertschätzung durch die Stadtverwaltung als gering ansehen. In der Folge hatte auch Michael Schuler, zweiter Pilic-Stellvertreter aus Melchingen, erklärt, sein Amt abgeben zu wollen.

Applaus brandet auf

Dieser Rückhalt für Pilic und Schuler war auch in der Versammlung in Killer deutlich zu spüren, ebenso die Differenzen mit deer Stadtverwaltung und dem Gemeinderat. Bei der Begrüßung von Bürgermeister Davide Licht durch den ersten stellvertretenden Kommandanten Martin Hofmeier blieb es still im Saal, als der Name Pilic fiel, brandete lauter Applaus auf.

Für die Nachfolge von Pilic und Schuler standen zwei offizielle Bewerber parat: Jürgen Schäfer (Kommandant Stetten) hatte sich fürs Amt des Gesamtkommandanten zur Verfügung gestellt, Daniel Petznik (Kommandant Killer) kandidierte für den zweiten Stellvertreterposten.

Pilic und Schuler demokratisch korrekt gewählt?

Beide indes erhielten nicht die für die Wahl notwendige Mehrheit: Schäfer bekam 48 der 146 abgegebenen Stimmen, Petznik 47. Jeweils mehr als die Hälfte der Stimmen entfielen auf Pilic und Schuler, die aber – so das Kommunalamt – nicht als Bewerber anzusehen seien.

Die Wahlen wurden nach diesen Ergebnissen jeweils abgebrochen. Zahlreiche Feuerwehrangehörige waren nach der Versammlung der Ansicht, dass Pilic und Schuler demokratisch korrekt gewählt worden seien.

Nun müssen die Urnengänge allerdings nach der Bewertung des Kommunalamts fortgeführt werden, es folgt nun – mit langer Unterbrechung – der zweite Wahlgang.

Bürgermeister Licht sagte am Donnerstag, er werde nun schnell mit Kommandanten-Stellvertreter Hofmeier Kontakt aufnehmen und ihn über das Ergebnis der Prüfung informieren, damit dieser die nächste außerordentliche Versammlung anberaumt.