Aus Pietätsgründen hat Winfried Kretschmann seine Termine am Montag abgesagt. Nach einem Unfall vor einer Woche ist am Wochenende ein einjähriges Mädchen gestorben. Foto: dpa

Ministerpräsident verzichtet "aus Pietätsgründen" auf Veranstaltungen. Ermittlungen gegen Vater des Kindes.

Heilbronn - Wegen des Tods eines einjährigen Mädchens in Folge eines Unfalls mit einem Begleitfahrzeug von Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) verzichtet der Ministerpräsident am Montag auf öffentliche Termine. "Aus Pietätsgründen sehen wir uns außerstande, Termine zu machen", sagte ein Regierungssprecher am Montag.

Kretschmann wollte am Montagnachmittag eigentlich mit Forstminister Peter Hauk (CDU) Baden-Württembergs ersten Naturpark, dem Schönbuch, besichtigen. Der Termin soll nun voraussichtlich Ende der Woche nachgeholt werden, hieß es aus dem Staatsministerium. Die Teilnahme Kretschmanns am Autogipfel am Dienstagabend mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei aber geplant.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Vater des Kindes

Der Ministerpräsident hatte am Sonntag bestürzt auf die Nachricht vom Tod des kleinen Mädchens reagiert: "Ich bin voller Trauer", hatte er mitgeteilt. Der Regierungschef war vor einer Woche mit seinem Tross auf der Autobahn 81 nördlich von Heilbronn unterwegs, als sein Dienstwagen auf regennasser Straße ins Schleudern geriet, gegen eine Leitplanke prallte und auf dem Seitenstreifen zum Stehen kam. Wenig später krachte dann ein Auto mit drei Insassen - darunter das Mädchen - in das Begleitfahrzeug aus der Kolonne Kretschmanns.

Der 33 Jahre Vater des Kindes und Fahrer des Fahrzeugs wurde schwer, eine 29 Jahre alte Frau auf dem Beifahrersitz leicht verletzt. Gegen den Vater, der den Unfall verursacht haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft Heilbronn. Kretschmann, der nicht am Steuer saß, blieb unversehrt.