Normalerweise führt an Fronleichnam eine prachtvolle Prozession durch den Ort. Doch in diesem Jahr war sie kurzfristig abgesagt worden. Lediglich ein Gottesdienst wurde gefeiert. Foto: Maria Kienzler

„Solche Entscheidungen sollten künftig transparenter aussehen“ – im Pfarrgemeinderat der Pfarrei „Maria in der Tanne“ machten die Mitglieder klar, was sie von der kurzfristigen Absage der Fronleichnamsprozession hielten. Wie es weitergeht, wird noch geklärt.

In der jüngsten Sitzung des Pfarrgemeinderats der Raumschaftspfarrei „Maria in der Tanne“ kam unter anderem das Thema Fronleichnam auf den Tisch. Dabei wurde die unglücklich verlaufene Kommunikation per Kurznachrichtendienst bemängelt.

Dabei sei von einer Absage der sogenannten Kirchenparade durch die Vereine die Rede gewesen, was durchaus akzeptabel sei, daher hätte es wohl reihenweise Absagen zu einer Sitzung gegeben. „Wenn man kommuniziert hätte, dass es um eine Komplettabsage geht, hätte das sicher anders ausgesehen“, ärgerte sich Christine Nagel. Auch Anja Finkbeiner meinte dazu, dass die Prozession vielen wichtig sei. Die künftige Gestaltung von Fronleichnam sollte daher nochmals überdacht werden. „Solche Entscheidungen sollten künftig transparenter aussehen“, befand sie. In einer der nächsten Sitzungen sollte noch einmal darüber gesprochen werden, was die Botschaft von Fronleichnam ist, schlug Anja Finkbeiner vor.

Besprochen und vertagt wurde die Entsendung eines Mitglieds in den Vorstand der künftigen Großpfarrei, die in deren Vollversammlung beschlossen wurde. Anja Finkbeiner legte dar, dass dieses Mitglied auch bei beratenden Vorbereitungen und Entscheidungen mitarbeiten müsse. Bis Ende September solle man sich Gedanken über drei Attribute machen und darüber, welche Ziele wichtig seien.

Grenzüberschreitungen: Schulung sensibilisiert

Anja Finkbeiner hatte eine Fortbildung zum Thema Prävention und Schutzkonzept besucht und berichtete darüber. Dabei ging es um die Erklärung zum grenzachtenden Umgang miteinander und mit Schutzbefohlenen, um ehrenamtliche Ansprechpartner, um Multiplikatoren sowie um einen Ausblick zur Risikoanalyse.

Dazu warf Diakon Klaus-Dieter Sembach ein, dass man das Prozedere bereits gemeinsam mit ihm und der ehemaligen Gemeindereferentin Birgit Kurzbach durchgezogen war – „warum das Ganze jetzt noch einmal“, zeigte er sich verärgert. Carmen Spath bemerkte dazu, dass man davon sicher einiges übernehmen könne, was die Sache sicher beschleunige. Anja Finkbeiner betonte, dass man neben dem Pfarrer als fixem Ansprechpartner für sogenannte Grenzüberschreitungen einen weiteren benötige, dazu auch Multiplikatoren – dazu könnten auch die Katecheten zusätzlich geschult werden. Für die Schulung sei ein Tag vorgesehen, so Anja Finkbeiner. Es gab auch Vorschläge für Laien-Multiplikatoren – die müsse man ansprechen. Auch Carmen Spath meinte, sie könne sich dies vorstellen – „wenn man dazu nicht herumreisen müsste“. Carola Fehr könnte sich eine Tätigkeit als Ansprechpartnerin vorstellen. Nun gelte es, zunächst alle möglichen Partner anzusprechen und eine Risikoanalyse vorzubereiten, so der allgemeine Tenor.

Großpfarrei: Wer wird leitender Pfarrer?

Zum Thema Großpfarrei und Leitung wusste Präses Andreas Treuer zwar nicht, wer künftig leitender Pfarrer werde, aber eines sei sicher: „Der Leitende Pfarrer kommt definitiv aus keiner der bisherigen Pfarreien.“