Zunächst haben viele gedacht, dass der Verdächtige in der Region untergetaucht ist. Nach dem schrecklichen Verdacht, dass er seine Familie mit Benzin überschüttet hat. Jetzt sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Rottweil: "Inzwischen haben wir einen europaweiten Haftbefehl im Schengen-Raum erlassen."
Horb - Das heißt: Die Ermittler schließen nicht aus, dass der 38-jährige Programmierer nach dem Feuer in Talheim am frühen Dienstagmorgen mit seinem weißen Seat Leon das Weite gesucht hat.
Am vergangenen Dienstag war gegen 4.15 Uhr ein Feuer im Birkenweg in Talheim ausgebrochen. Vor Ort: sein Zwillingsbruder und seine Mutter (72). Aus Ermittlungskreisen heißt es: Einer der Opfer hatte – trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen – noch Angaben machen können.
Am Nachmittag nach dem Feuer ging die Fahndung nach dem 38-Jährigen raus. Die Polizei flog mit einem Suchhubschrauber die Region ab.
Zwillingsbrüder hatten wohl Konflikte
Nach den bisherigen Recherchen könnte hinter der Tat ein Familiendrama stecken. Die Zwillingsbrüder, so berichten mehrere Wegbegleiter, hatten Konflikte. Womöglich seit frühester Kindheit.
Im Schachclub Horb hätten sie kein Wort miteinander gesprochen, so ein Wegbegleiter. Es heißt: "Er ist der bessere Schachspieler, sein Zwillingsbruder ist beruflich erfolgreicher." Auf seinem Computer hatte er auch Schachprogramme mitprogrammiert.
Weitere Recherchen bestätigen: Zunächst war der Verdächtige wohl bei einem Sindelfinger Softwareentwickler beschäftigt. Doch der Studienabbrecher (Informatik in Tübingen) soll zuletzt arbeitslos gewesen sein.