Mit vereinten Kräften stellten die Zimmerleute der Zimmerei Reger das neue Gipfelkreuz auf der Lochen auf. Foto: Neher

Ein Blitzeinschlag hat im vergangenen Juli das Kreuz auf der Lochen zerstört. Seit dem Maifeiertag ziert ein neues Gipfelkreuz den Aussichtspunkt. Zimmerleute haben es auf den Berg getragen.

Mit einem lauten Applaus wurden die 15 Zimmerleute der Zimmerei Reger mit ihrem Chef Emanuel Reger aus Deilingen auf dem Lochenstein-Plateau von hunderten Wanderern empfangen, nachdem sie schmalen und steilen Aufstieg vom Lochenparkplatz mit den beiden schweren Holzbalken für das neue Gipfelkreuz auf den Schultern geschafft hatten.

Zimmerleute tragen Balken über enge Wege

Am 1. Maifeiertag waren viele Wanderer auch auf der Lochen unterwegs, um dieses besondere Ereignis zu begleiten. Schon morgens strömten zahlreiche Besucher vom Lochenparkplatz aus den engen und teils rutschigen Weg nach oben auf den Lochenstein, um den Transport des Kreuzes mit zu verfolgen. Der zweite Teil der Besucherschar folgte den Zimmerleuten auf den Gipfel, denen Anstrengung und Krafteinsatz deutlich anzusehen waren.

Auf dem Felsen, der einen gigantischen Blick über die Region bietet, wurden die beiden Balken miteinander verbunden, bevor das neue Gipfelkreuz von den Zimmerleuten mit vereinten Kräften aufgestellt und in die zuvor angebrachte Metallhalterung verankert wurde. Dabei war es wichtig, dass die Handwerker umsichtig waren – schließlich geht es am Aussichtspunkt weit hinab.

Das erste Kreuz wurde 1934 aufgestellt

Vertrauensfrau Dorothee Neher von der Ortsgruppe Hausen am Tann des Schwäbischen Albvereins begrüßte alle Anwesenden in Hausen am Tann auf dem Lochenstein. Sie erzählte, dass im vergangenen Juli ein Blitzeinschlag das Lochenkreuz schwer beschädigte. Umso freudiger sei dann die Nachricht gewesen, dass die Zimmerei Reger ein neues Eichenkreuz stiftet. Sie blickte in die Vergangenheit: Das erste Gipfelkreuz wurde im Jahr 1934 von Wanderern aus Engstlatt aufgestellt, als Andenken an ihren Freund, der 16-jährig an der Lochen ums Leben gekommen war. Das jüngste Gipfelkreuz wurde 2013 aufgestellt. Auch dessen Vorgängerkreuz von einem Blitz zerstört.

Ehe Pfarrer Shibu Vincent Pushpam das neue Gipfelkreuz segnete, erklärte er die Bedeutung der Berge in der Bibel. Er deutete die Ausrichtungen der beiden Balken eines Kreuzes als Verbindung zwischen Himmel und Erde, Gott und den Menschen aber auch als die Verbindung zwischen den Menschen untereinander. Und so sei jedes Kreuz, besonders ein Gipfelkreuz, eine Erinnerung an das Gebot der Nächstenliebe.

Bewirtung auf dem Parkplatz

Hausens Bürgermeister Stefan Weiskopf bezeichnete den Lochenstein in seiner Begrüßungsrede als markanten Punkt im Zollernalbkreis. Gipfelkreuze seien seit jeher stumme Zeugen der Dankbarkeit und dienten vielen Wanderern als Ziel oder Orientierungspunkt.

Die Bergwacht Zollernalb und die Freiwillige Feuerwehr Hausen am Tann waren zur Sicherung der Wanderer auf und an dem Berg im Einsatz. Auf dem Wanderparkplatz unterhalb des Lochensteins bewirtete der Hausener Albverein die Gäste, die das trockene Wetter nutzten, um ein paar gemütliche Stunden auf der Lochen zu verbringen.