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Nach einem Unfall war der Bahnverkehr zwischen Albstadt und Sigmaringen am Samstagabend blockiert. Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.

Albstadt-Ebingen - "Wir sind ganz langsam gefahren und haben geschaut, ob es passt", berichtet der Fahrer eines Lastwagens, der am Samstagabend gegen 18.45 Uhr für Aufregung gesorgt hat. Er war mit dem auf seinem Anhänger befestigten Bagger an der Eisenbahnbrücke in der "Unteren Vorstadt" hängen geblieben. Der Anhänger samt Bagger kippte um und blockierte die Straße. Der Bahnverkehr musste bis zur Einschätzung durch einen Experten gesperrt werden.

Der Fahrer des Lastwagens ist der Geschäftsführer des Bauunternehmens aus dem Kreis Reutlingen. "Normalerweise schimpfe ich mit meinen Mitarbeitern, wenn sie Maschinen kaputt machen - und jetzt bringe ich den Super-Gau", erklärt er sichtlich schockiert an der Unfallstelle. "Das wichtigste ist aber, dass niemand verletzt wurde."

Was genau passiert war? Der Geschäftsführer war mit einem Angestellten in seinem Lastwagen unterwegs. Der Bagger, der gerade ein mal zwei Monate alt war, befand sich auf dem Anhänger des Fahrzeuges. An den angebrachten Höhen-Kontrollschildern sei der Bagger laut Aussage des Fahrers nicht hängen geblieben. "Wir sind unter die Brücke gefahren, ohne zu streifen. Erst am mittleren Querbalken hat es gekracht."

Die Polizei hat sofort die Kreuzung gesperrt - und den Bahnverkehr zwischen Ebingen und Straßberg, der normalerweise über die Brücke läuft, eingestellt. "Die Brücke ist fließend verlegt und befindet sich auf Lagern", erklärt die Feuerwehr, die die Bergung des Baggers übernommen hat. "Es muss zunächst geprüft werden, ob die Brücke sich möglicherweise bewegt hat." Der hinzugerufene Notfallmanager der Deutschen Bahn konnte mit Unterstützung eines Experten schnell Entwarnung geben. Der Bahnverkehr wurde nach rund einer Stunde wieder freigegeben.

Bergung ist schwierig

Die freiwillige Feuerwehr, die mit 15 Mann vor Ort war, stellte den Brandschutz sicher und übernahm die Bergung. Diese sollte sich jedoch alles andere als einfach gestalten. "Wir haben nun einen lokalen Unternehmer hinzugezogen, der uns mit einem Radlader unterstützen wird", berichtet Abteilungskommandant Thomas Danhamer. Zuerst musste der Bagger vom Anhänger getrennt werden. Die Einsatzkräfte machten kurzen Prozess und trennten eine der Sicherungsketten mit dem Trennschleifer durch. Anschließend wurde das Unfallfahrzeug leicht angehoben und unter der Brücke hervorgeholt. 

Der Anhänger war - im Gegensatz zum Bagger - noch einigermaßen fahrtauglich, sodass der Bauunternehmer das Gespann unter Polizeibegleitung in Schrittgeschwindigkeit von der Unfallstelle fahren konnte. Am Bagger entstand ersten Schätzungen zur Folge Totalschaden. Die Kreuzung war für die Dauer der Räumung - rund zweieinhalb Stunden - voll gesperrt.

Autofahrer missachten Sperrung

Trotz der Sperrung meinten einige Autofahrer, sie müssten sich einen eigenen Weg bahnen oder die Handzeichen der Polizei einfach ignorieren. Ein Autofahrer fuhr gerade aus auf den Unfall-Bagger zu, als der Radlader diesen gerade anheben wollte. Einsatzleiter Thomas Danhamer machte kurzen Prozess und stellte den Fahrer zur Rede. Von der Theodor-Groz-Straße zur Unteren Vorstadt regelte die Polizei den Verkehr, was für einige Autofahrer eine größere Herausforderung darstellte. Als die eigentliche Bergung begann, wurde die Sperrung erweitert - sodass die Kreuzung in alle Richtungen hermetisch abgeriegelt war. "Wir heben den Bagger mit Ketten an", erklärte Danhamer, und ergänzt "im Normalfall sollte der Sicherheitsabstand die doppelte Kettenlänge betragen. Falls diese reist, kann sie sonst enormen Schaden anrichten oder schwere Verletzungen verursachen."