Die Pläne für ein Pflegeheim auf dem Onstmettinger Hohberg sind seit Ende 2017 bekannt, aber verwirklicht wurden sie bis heute nicht. Immerhin, der leerstehende Kindergarten Hohberg ist mittlerweile abgerissen, das Baugesuch bewilligt. Ist es bald so weit?
Warum es so lange gedauert hat? Richard Wolfframm, Geschäftsführer des künftigen Betreibers, des Engstinger Servicehauses Sonnenhalde, hat in den vergangenen sieben Jahren gleich mehrere Bau- und Entwicklungsprojekte im Zollernalbkreis auf den Weg gebracht: eines in Schömberg, eines in Weilstetten und eben das in Onstmettingen – und in allen drei Fällen war dieser Weg mit Hindernissen gepflastert.
Anders als in Weilstetten, wo die Verwaltungsgerichtsbarkeit bemüht wurde, und in Schömberg, wo sich unversehens die Eigentumsverhältnisse änderten, hatte es Wolfframm in Onstmettingen „nur“ mit dem allgemeinen Ungemach zu tun: Er wurde durch Corona ausgebremst, musste danach zusehen, wie die Baukosten explodierten, und angesichts der gleichfalls rapide steigenden Pflegekosten Sorge dafür tragen, dass das Logieren in seinen Häusern nicht unfinanzierbar wurde.
Die Grundidee lautet: so vielAutonomie wie möglich
Die Konsequenz: Wolfframm ließ umplanen, den Flächenaufwand für Flure und Foyers reduzieren und die Redundanzen aus den Plänen entfernen. Außerdem hat er strategisch umdisponiert: Die erste Vorplanung für den Hohberg, die er vor über sechs Jahren präsentierte, sah neben einer gerontopsychiatrischen Wohngruppe für Demenzkranke klassische Heimbetreuung in fünf Wohngruppen mit jeweils 15 Wohneinheiten und einem Aufenthaltsbereich vor.
Diese „Standardwohngruppen“ gibt es im sogenannten „Viertel-4“-Konzept nicht mehr, stattdessen 80 Servicewohnungen und vier Zwei-Zimmer-Wohnungen, in denen Seniorinnen und Senioren zwischen Pflegegrad zwei und fünf weitgehend autonom leben können. Jeweils 21 dieser Wohnungen werden von einer Tagespflege ambulant betreut; mithin gibt es vier davon im Haus. Die Ein-Zimmer-Wohnungen sind 36, die zwei-Zimmer-Wohnungen, in denen beispielsweise Ehepartner untergebracht werden können, 58 Quadratmeter groß. Der Grundgedanke des Konzepts ist, auch Hilfsbedürftigen ein Höchstmaß an Selbstständigkeit zu ermöglichen; das Angebot liegt quasi auf halbem Weg zwischen betreutem Wohnen und herkömmlicher Pflege.
Ein Haus für nunmehr zwei gerontopsychiatrische Gruppen
Die 84 Wohnungen auf dem Hohberg sind in zwei dreigeschossigen Gebäuden mit L-förmigen Grundriss untergebracht; hinzu kommt, weiter östlich gelegen, ein Haus für nunmehr zwei gerontopsychiatrische Gruppen, die so weit wie möglich von der Öffentlichkeit abgeschirmt werden und nur von Personen mit spezieller Zugangsberechtigung besucht werden dürfen. Ein viertes Gebäude komplettiert das Ensemble; dort befinden sich Personalwohnungen und die Küche.
Der Technische Ausschuss hat bereits „Ja“ gesagt zur Planung
Diese Planung steht bereits seit eindreiviertel Jahren; sie wurde im Juni 2022 dem Technischen und Umweltausschuss des Albstädter Gemeinderats präsentiert. Das Baugesuch ist mittlerweile genehmigt, die Bebauungsplanung abgeschlossen und abgesegnet – wann wird also gebaut? Richard Wolfframm kann es noch nicht sagen, denn er jongliert, siehe oben, mit drei, rechnet man ein weiteres Projekt in Gailingen am Hochrhein hinzu, mit vier Bällen. Bis Ende Mai will er entschieden haben, mit welchem Projekt er anfängt. Danach wird man mehr wissen. Platz zum Bauen hat Wolfframm allerdings nun: Der vormalige Kindergarten auf dem Hohberg ist inzwischen abgerissen.