Die Holze-Bener verabschieden sich mit einem fulminanten Konzert. Foto: Herzog

Blasmusik vom Feinsten hat der Musikverein Schenkenzell beim Herbstfest präsentiert. Gleichzeitig setzte die Veranstaltung den Schlusspunkt für die "Holz-Bener".

Schenkenzell - Zwei Tage lang haben die Besucher beim Herbstfest des Musikvereins Schenkenzell Blasmusik in allen Varianten genossen. Beim Abschiedskonzert der "Holze-Bener" schwang allerdings ein kräftiger Hauch Wehmut mit.

Am Samstagabend heizten die "Brasserfälle" die Stimmung im Schulhof und in der Mehrzweckhalle kräftig an. Die erst 2019 gegründete Formation aus Triberg und Umgebung glänzte mit handgemachter, ehrlicher Blas- und Unterhaltungsmusik, traute sich auch das vielfach diskutierte "Layla" zu spielen und riss das Publikum bei Polkas wie der "Vogelwiese" und dem "Böhmischen Traum" von den Sitzen.

Zwölf Jahre bringen "neue Freunde"

Erst nach der Zugabe mit der "Schwarzwaldmarie" durfte die zehnköpfige Blasmusikkapelle ihre Notenständer und Instrumente einpacken und die Bühne "Michl und seine original Holze-Bener Blasmusik" überlassen. Kapellmeister Michael Dold moderierte informativ mit der Ansage der Musikstücke und plauderte zwischendurch aus dem Nähkästchen. "Zwölf Jahre in dieser Formation Musik zusammen machen, das hat natürlich Spuren hinterlassen, aber auch neue Erkenntnisse gebracht und vor allem neue Freunde", bilanzierte Doll sichtlich zufrieden.

Corona verhindert Tournee

Wie er später weiter erzählte, habe es 2016 den ersten Auftritt mit Mikrofon gegeben. Für 2020 seien die Aufnahme einer CD und eine große Tournee geplant gewesen, doch Corona habe das leider verhindert. Mit dem "Bozener Bergsteigermarsch" eröffneten die "Holze-Bener" ihr Abschiedskonzert traditionell. Mit zahlreichen Polkas und Märschen wie "Aus ganzem Herzen", "Auf der Pfingstwiese" und "Kinder von der Eger" ließen die 20 Musiker und Musikerinnen ihr Faible zur böhmischen Blasmusik des legendären Ernst Mosch erkennen.

Zuschauer klatschen lange

Das Aufstehen einzelner Register beim Spielen forderte das begeisterte Publikum indirekt dazu auf, mitzuklatschen und mitzusingen – und die Stimmung so hoch zu halten. Die Polka "Von Freund zu Freund" wurde den Besuchern vom Musikverein Halbmeil gewidmet, weil die Holze-Bener bei deren Musikfest Stammgäste waren. Kurz nach Mitternacht war es dann soweit, mit einer Polka klang das letzte Musikstück der Holze-Bener-Kapelle von der Bühne, begleitet von langanhaltendem Applaus der Zuhörer. Aus privaten Gründen wird sich die Gruppe auflösen.

Sonntag gehört der ganzen Familie

Der Sonntag gehörte dann der ganzen Familie, weil auch Kinder in der aufgebauten Bastelecke und beim Schminken voll auf ihre Kosten kamen und viel Spaß dabei hatten. Musikalisch sorgten die Jugendkapelle der Gastgeber und der Musikverein Niedereschach für Unterhaltung. Ein reich gedeckter Mittagstisch war mehr als ein guter Ersatz für die kaltgebliebene Küche zu Hause, hinterher lockten Kaffee und Kuchen zum Nachtisch. Der Musikverein Schenkenzell freute sich nicht nur über zahlreichen Besuch, sondern auch über ideales Festwetter, nachdem es am Samstagmittag noch heftige Regengüsse gegeben hatte.