Die Besucher an der Mooswaldmühle kamen auf ihre Kosten – wegen der Mühle, aber auch wegen der idyllischen Landschaft. Foto: Ziechaus

Ein attraktives Ziel von Wanderungen und Ausflügen beim 30. Mühlentag war die Mooswaldmühle in Sulzbach.

Die ehemalige Hofmühle am Mooswald wurde schon 1657 erstmals erwähnt. Sie wurde mehrfach zerstört und von Bauern wieder aufgebaut. Die Mühle gehört seit 1980 der Gemeinde Lauterbach und wird seither als Kulturgut in Stand gehalten.

Als Müller betreut Bernd Fischer seit fast vier Jahren die kleine reetgedeckte Mühle und zeigte den Besuchern nun, wie die Bauern aus dem Sulzbachtal vor vielen Jahren ihr Getreide zu Mehl gemahlen haben.

Korn wird zu Mehl zerrieben

Mit Wasser aus dem Mühlweiher wird das erst 2020 erneuerte oberschlächtige Mühlrad über einen hölzernen Kähner angetrieben. Es setzt im alten Mahlwerk den Läuferstein über dem liegenden Bodenstein in Gang. Das dazwischen aus dem Trimmel (Fülltrichter) einfließende Korn wird zerrieben und fällt über Siebe als Mehl in den Mahlkasten.

Die groben Teile rieseln aus dem Kleiekotzer in einen Kasten und können in weiteren Mahlgängen zu Mehl vermahlen werden. Durch das Klopfen und Rütteln der Siebe entsteht „das Klappern der Mühle am rauschenden Bach“.

Zuletzt hatten sechs Bauern aus der nahen Umgebung das Mahlrecht in dieser Hofmühle. Sie war eine von 24 Mühlen im Sulzbachtal und wurde bis in die 1960er-Jahre betrieben, zuletzt als Mühle für Tierfutter.

Andere Mühlen nicht mehr in Betrieb

In Baden-Württemberg gibt es 44 größere Mühlen, die Mehle herstellen. Neben der Mooswaldmühle gibt es in Lauterbach noch die Winterbauernhofmühle, deren Dach im vergangenen Jahr neu eingedeckt wurde, und die Rote Mühle bei der Bäckerei in Sulzbach. Diese beiden Mühlen sind nicht mehr in Betrieb.

In Baden-Württemberg gibt es 44 größere Mühlen, die Mehl aus verschiedenen Getreidearten wie Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste herstellen.