Ein Blickfang: die Dampflok BW mit Drehscheibe auf der Obertsroter Anlage Foto: Lothar Schwark

Modellbahnfreunde kamen bei der mittlerweile 28. Modellbahnausstellung der Eisenbahnfreunde Freudenstadt durchaus auf ihre Kosten. Schließlich drehte sich in der Turn -und Festhalle alles um das Thema Eisenbahn.

Auf vier liebevoll gepflegten Anlagen rollten die Modellzüge planmäßig dahin. Güterzüge, von kraftvollen E-Loks gezogen, rollten gemächlich über die Anlage. Im Lokschuppen warteten Modelldampfloks auf ihren Einsatz. Über eine große Drehscheibe rollten die Dampfrösser, mit Kunstrauch unterlegt, dem Einsatz- Bahnhof entgegen. Ein schnittiger TGV zog nicht nur Blicke des Nachwuchses an.

Schließlich war der Nachholbedarf groß. Drei Jahre lang mussten Eisenbahnfreunde, bedingt durch die Corona-Pandemie, auf die Ausstellung verzichten. Stefan Braun, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Freudenstadt, freute sich über das Besucheraufkommen an beiden Ausstellungstagen. Beruflich ist Braun bei der „echten“ Bahn als Signaltechniker unterwegs. Neben der reinen Modelleisenbahn kennt er sich als Historiker gut mit den geschichtlichen Hintergründen der Eisenbahnen in der Region aus.

Anlage zeigt typische Elemente des Elsass

Als früher bedeutender Knotenpunkt hat der neue Bahnhof Eutingen/Gäu auch schon 90 Jahre auf dem Buckel. Ihm widmete Braun eine detaillierte Ausstellung. In Bild und Schrift wurde der Werdegang des Bahnhofs spannend dargestellt. In Postkarten stellte Christoph Laubmann seine sehenswerten Zeichnungen und Kalender vor. Auf dem Podium konnten sich Kinder mit der „Märklin my World“ beschäftigen. Gleich daneben konnte man in Ruhe Modellhäuser zusammenfügen. Als Hingucker wurde eine Modellanlage mit großem Riesenrad und Rummel im Stil des Oktoberfests gezeigt. Erstmals waren französische Modellbahner aus der Region Hagenau/Elsass mit einer gekonnt gestalteten Modellanlage nach Freudenstadt angereist. Die Anlage zeigte typische Elemente des Elsass. Ausdrucksstark die unvergleichlichen Weindörfer mit ihren typischen Fachwerkhäusern: Hubert und Laurent Bertrand haben mit ihren Freunden ganze Arbeit geleistet.

Ein weiterer Blickfang war die HO-Märklin-Anlage Epoche drei (1949 bis 1968 ) von Wolfgang Martin. Er ist auch Mitglied des Modelleisenbahnclubs Filderstadt. Die Liebe zum Detail war deutlich sichtbar. Mit mehreren Anhängern transportierten die Märklin- Freude aus dem badischen Obertsrot im Murgtal ihre Modellbahnmodule nach Freudenstadt. Zusammengefügt stellte die Anlage die Epoche vier (1968 bis 1989) dar. Spiralförmig kämpften sich Spur-N-Züge von Jonas Hagewald auf der überschaubaren Anlage in die Höhe.

Breites Angebot auf dem Flohmarkt

Sieben Beschicker des Modellbahn-Flohmarkts hatten ein breites Angebotspaket dabei. Nahezu alle Modellloks, Wagen, Häuser und weitere nützliche Dinge warteten auf neue Käufer. Manches Produkt fand einen neuen Besitzer. Zehn Mitglieder der Eisenbahnfreunde Freudenstadt hatten an zwei Tagen ordentlich zu tun. Bei Speis und Trank konnten sich Besucher nicht nur über die Modellbahnen austauschen. Wer Lust auf Modellbahn habe, könne gerne an Freitagabenden im Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Freudenstadt in der Murgtalstraße 182 in Klosterreichenbach vorbeischauen, informierte Vorstand Stefan Braun.