Es ist ein umstrittenes Thema: Luftfilteranlagen in Schulen und Kindertageseinrichtungen. Foto: © 220 Selfmade studio – stock.adobe.com

Es ist ein umstrittenes Thema: Luftfilteranlagen in Schulen und Kindertageseinrichtungen. Das Land hat dafür im vergangenen Jahr stolze 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, doch längst nicht alle Schulen haben eine Luftfilteranlage. Wie ist das bei den Schulen in Hechingen?

Hechingen - Es wurde heiß diskutiert, die Frage nach der Sinnhaftigkeit der mobilen Klimageräte, für deren Anschaffung Bund und Land im vergangenen Jahr rund 60 Millionen Euro bereitgestellt hatten. Anfang des Jahres hat das Stuttgarter Kultusministerium den Zeitraum für die Förderung von mobilen Luftfiltern für Schulen und Kitas noch einmal bis Mitte März verlängert, weil fast dreißig Prozent der von Bund und Land bereitgestellten Gelder noch nicht abgerufen worden sind.

Der Bildungsdezernent Norbert Brugger vom Städtetag teilte jüngst mit, das Land habe rund 18 000 mobile Luftreinigungsgeräte für Schulen und ungefähr 13 000 für Kindertageseinrichtungen gefördert. Hinzu kommen knapp 40 000 CO2-Sensoren für Schulen sowie für etwa 23 000 CO2-Sensoren für Kindertageseinrichtungen. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 4 439 allgemein bildende und berufliche Schulen und 67 393 Klassen. Kitas gibt es rund 9 500 im Land.

Begeisterung für mobile Luftreinigungsgeräte eher gering

Im Zollernalbkreis war die Begeisterung für die mobilen Luftreinigungsgeräte bisher eher mäßig vorhanden gewesen: So hatte zum Beispiel der Haigerlocher Bürgermeister Heinrich Götz im vergangenen Jahr angegeben, lieber auf CO2- Sensoren als auf die mobilen Luftreinigungsgeräte setzen zu wollen. Der Grund: hohe Investitionskosten. Und aufs Lüften durch das Öffnen der Fenster könne man trotz mobiler Raumlüfter ja dennoch nicht verzichten.

In Hechingen sieht die Lage nicht viel anders aus. Wir haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wie viele der Bildungs- und Kindertageseinrichtungen inzwischen mit mobilen Luftfiltergeräten ausgestattet sind. Die Antwort aus dem Rathaus: "Wir haben zwei mobile Raumluftfiltergeräte in zwei Kita-Räumen mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit und drei mobile Raumfiltergeräte für eine Schulaula mit eingeschränkte Lüftungsmöglichkeit". Auch in Hechingen, so die Stadtverwaltung, setze man eher verstärkt auf CO2- Sensoren. So seien für alle Kita und Schulräume CO2-Sensoren angeschafft worden.

Trend: Klimanlagen

Der Trend gehe aktuell sowieso eher zu Klimaanlagen, weiß Brugger zu berichten. "Viele Städte wollen alternativ zu mobilen Luftfiltern und besonders bei künftigen Schulsanierungen festverbaute raumlufttechnische Anlagen in den Schulen installieren – als dauerhafte, nachhaltige und dank Wärmetausch energiesparende sowie besonders klimafreundliche Maßnahme", betont der Bildungsexperte des Städtetags.

Das Rathaus Hechingen kann zu diesem Thema mitteilen: "Raumfilteranlagen sind in keiner unserer Schulen verbaut. Der Einbau solcher Anlagen wird für zukünftige Sanierungs-, Erweiterungs- und Neubaumaßnahmen er- und abgewogen".