Auch nach Winterlingen und Meßstetten sollen Asylbewerber kommen. Foto: Pleul

"Ballungen" von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten sollen vermieden werden.  Umquartierung nach Meßstetten und Winterlingen.

Meßstetten/Winterlingen - In Meßstetten hat der Landkreis drei Wohnungen im Wohngebiet Bueloch für Asylbewerber gemietet. Diese bieten Platz für 20 Personen und sollen demnächst bezogen werden. Das ist Teil eines Konzepts des Kreistages.

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistages stand vor der Aufgabe, ein Konzept zur Unterbringung von Asylbewerbern zu entwickeln. Danach sollen "Ballungen" von Asylbewerbern mit unterschiedlichen Nationalitäten vermieden werden. Solche "Ballungen" existieren in der Hechinger Gemeinschaftsunterkunft, in der 100 bis 150 Asylbewerber leben. Der Ausschuss will nun mehr dezentral gelegene und weniger eng belegte Unterkünfte in verschiedenen Gemeinden schaffen und die Hechinger Asylbewerber dort hin umquartieren. Meßstetten ist ein Standort dafür. Dort sollen Menschen gleicher Nationalität zusammen wohnen, um Konflikte zu vermeiden.

Wer nach Baden-Württemberg einwandern will, der kommt zuerst in eine zentralen Aufnahmestelle in Karlsruhe, wo er vier bis sechs Wochen warten muss. Dann werden die Asylbewerber auf die verschiedenen Stadt- und Landkreise verteilt. Dort finden die Asylbewerber während des dreijährigen Asylverfahrens eine vorübergehende Unterkunft. Die meisten Anträge werden abgelehnt. Bewerber, die nicht in ihr Heimatland zurückkehren können, etwa aufgrund eines Krieges, finden in "Ausweichunterbringungen" Platz. Dort steht ihnen eine Wohn- und Schlaffläche von 4,5 Quadratmetern zur Verfügung. In naher Zukunft soll das Flüchtlingsaufnahmegesetz geändert und die Mindestgröße der Wohnungen auf sieben Quadratmeter vergrößert werden. Deshalb und weil die Asylbewerberzahlen steigen, benötigt der Zollernalbkreis weiterer 95 Plätze.

Seit Januar unterhalten die Gemeinde Winterlingen und der Landkreis zusammen eine Gemeinschaftsunterkunft als Außenstelle der Hechinger Einrichtung. Diese bietet Platz für etwa 30 Personen und ist zur Zeit voll belegt. Die Unterkunft befindet sich in einem alten Fabrikgebäude in der Friedrichstraße, das der Landkreis nun angemietet hat. Die Bewohner stammen überwiegend aus Serbien.