Spielende Kinder rund um das Sanetta-Gebäude werden künftig nicht nur beim Frühlings- und Herbstfest des Handels- und Gewerbevereins zu sehen sein. Foto: Lissy

Stadt reagiert auf "riesige Nachfrage". Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen bis Oktober abgeschlossen sein.

Meßstetten - Der Bedarf, vor allem an Ganztagesplätzen, wächst, und deshalb reaktiviert die Stadt Meßstetten einen früheren Kindergarten der Firma Sanetta als städtische Einrichtung mit 22 Plätzen. Im Herbst soll alles fertig sein.

Meßstetten boomt wieder. Vorbei sind die Zeiten, dass die Umzugslaster stadtauswärts fuhren nach dem Abzug der Bundeswehr. Gute Einkaufsmöglichkeiten, Bauplätze, preisgünstiger Wohnraum, starke Vereine und die herrliche Landschaft – bei Schnee ist Meßstetten ein wahres Wintermärchen – locken immer mehr junge Familien in die Heubergmetropole. Die Folge: ausgebuchte Kindergärten und Wartelisten.

Weil Neu- und Anbauten oft lange dauern, haben Verwaltung und Gemeinderat sich entschlossen, bestehende Räume zu nutzen, die früher schon einmal ein Kindergarten waren, nämlich der Betriebskindergarten der Firma Sanetta. Die hatte ihn vor rund 15 Jahren mangels Bedarf geschlossen – nun mietet die Stadt die Räume an, saniert sie und will 22 Ganztagsplätze für Kinder ab zwei Jahren schaffen – die Möglichkeit zum Mittagessen inklusive. Somit steigt die Zahl der Kitas in der Gesamtstadt auf elf und die Zahl der Kita-Plätze auf 505.

"Wir wollen die Plätze so schnell wie möglich zur Verfügung stellen", sagt Hauptamtsleiter Thomas Berg, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Kindergärten. Er hofft, dass die Sanierungs- und Umbauarbeiten bis Oktober abgeschlossen sind, "auf jeden Fall aber noch dieses Jahr".

Gut 200 Quadratmeter werden dem Kindergarten dann zur Verfügung stehen, mehr als die Hälfte davon für den Gruppenraum. Der Außenbereich soll mit neuen Spielgeräten bestückt werden und dann 2020 zur Freiluftsaison zur Verfügung stehen.

Noch im August will Berg die Stellen für Erzieherinnen ausschreiben lassen. Sollten beim Start noch nicht alle Stellen besetzt sein, könne Meßstetten auf einen Pool von mehr als 60 Fachkräften in den Kindergärten zurückgreifen und die erste Zeit überbrücken.

"Die Nachfrage nach Plätzen ist riesig und für Ganztagesplätze haben wir eine Warteliste, obwohl wir in den vergangenen anderthalb Jahren vier bis fünf neue Gruppen geschaffen haben", sagt Thomas Berg, der dem Ende der Bauarbeiten erwartungsvoll entgegen sieht: "Das wird eine schöne Einrichtung – und zudem viel preisgünstiger als ein Neubau."