Im Keller dieses Mehrfamilienhauses in Merdingen sicherten Experten gefährlichen Sprengstoff.Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizei: 35-Jähriger sammelt zwei Kilo Sprengmittel / Ermittlungsverfahren läuft

Von Ralf Deckert Merdingen. Er ist mittlerweile außer Lebensgefahr, kann aber noch nicht vernommen werden: Der 35-jährige Mann aus Merdingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), der sich am Samstag bei Wasenweiler auf freiem Feld beinahe in die Luft gesprengt hätte, stellt die Polizei derzeit noch vor einige Rätsel. "Wir wissen nichts über seine Motivlage und auch nicht, warum er rund zwei Kilo explosionsfähiges Material gesammelt hat", sagte Karl-Heinz Schmid von der Freiburger Polizei.

Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts (LKA) aus Stuttgart hatten am Montagabend im Keller der Wohnung des Mannes in Merdingen den gefährlichen Sprengstoff gesichert. "Eineinhalb Kilo des Materials wurden vom LKA als hochbrisant bezeichnet", erklärte Schmid. Es habe eine akute Gefahr für das betreffende Wohnhaus, dessen Umgebung und die darin lebenden Personen bestanden.

Von einem gesicherten Konvoi war der Sprengstoff am Abend auf ein freies Feld gebracht und dort durch drei kontrollierte Sprengungen beseitigt worden. Die Bevölkerung hatte man zuvor aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Den Mann, der polizeilich bisher als völlig unbeschriebenes Blatt galt, erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Die Ermittlungen seien jedoch schwierig, erklärte ein Polizeisprecher. Der 35-Jährige hatte sich am Samstag schwerste Verletzungen im Gesicht und an den Händen zugezogen und musste mit dem Rettungshubschrauber versorgt werden, nachdem er auf einem Acker eine Explosion verursacht hatte. Derzeit liege der Mann, der bei der Explosion Finger verlor, im Krankenhaus und sei nicht ansprechbar.