Die Führungsspitze der Altensteiger Feuerwehr genießt das volle Vertrauen aller Abteilungen. Bei der Hauptversammlung in Spielberg wurde Joachim Theurer als Gesamtkommandant für weitere fünf Jahre bestätigt. Marc Junger ist sein erster, Simon Großmann sein zweiter Stellvertreter.
Altensteig-Spielberg - Der Neubau des Gerätehauses in der Kernstadt ist für den Gesamtkommandanten ein wichtiges und notwendiges Vorhaben. Die fortgeschrittene Erweiterung des Gerätehauses in Überberg, der begonnene Umbau des Bürgerhauses in Hornberg und die Vorplanung des Gerätehauses in Walddorf sind für Theurer ebenfalls in die Zukunft weisende Aufgaben.
Coronabedingt fasste Joachim Theurer in seinem Rechenschaftsbericht drei Jahre zusammen. Die Gesamtwehr hat aktuell 281 Mitglieder, die meisten (58) hat Altensteig-Stadt, gefolgt von den Abteilungen Überberg (37) und Walddorf (34).
Im vergangenen Jahr wurden 103 Einsätze gefahren. Dass man wegen des Starkregens im Juni 130-mal unterwegs war, ist in der Statistik nur als einmaliges Ereignis aufgeführt.
Der Fuhrpark besteht aus 20 Fahrzeugen. Bei den Belastungsübungen wurden im vergangenen Jahr 286 Leute gezählt. Wegen Corona fand 2020 keine Truppmannausbildung statt und in den drei zurückliegenden Jahren kein Truppführerlehrgang.
Das herausfordernde Training am Brandcontainer war auch im Jahr 2019 stark nachgefragt, dann herrschte wegen der Pandemie Sendepause. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2004 haben 129 Feuerwehren aus ganz Baden-Württemberg, darunter 21 aus dem Kreis Calw, von diesem Angebot Gebrauch gemacht. In der Atemschutzwerkstatt wurden im vergangnen Jahr unter anderem 38 Übungs- und 59 Einsatzatemschutzgeräte verwendet, 174 Vollmasken getragen, 188 Atemluft- und Arbeitsluftflaschen aufgefüllt.
Letzte gemeinsame Übung war 2019
Eine gemeinsame Übung aller Abteilungen fand 2019 in Lengenloch bei der Familie Kalmbach statt. Besonderes Augenmerk habe man auf die Wasserversorgung über lange Schlauchstrecken gelegt.
Ein dickes Lob erhielten bei der Versammlung in der Bömbachhalle Marc Junger und Simon Großmann für die Umsetzung des Digitalfunks während der Pandemie.
Anschließend wurden Tätigkeitsberichte der einzelnen Abteilungen vorgetragen – von Marc Junger für die Kernstadt, Clemens Landenberger für Altensteigdorf, Lars Hanses für Berneck, Martin Seebacher für Garrweiler, Kathrin Seeger für Hornberg, Wolfgang Bross für Spielberg (seit Mai dieses Jahres als Nachfolger von Peter Braun im Amt), Markus Calmbach für Überberg, Michael Skott für Walddorf und von Simon Großmann für Wart.
Sebastian Seeger und Kevin Großmann sind nach dem Weggang von Sebastian Raudzus neue Leiter der Altensteiger Jugendfeuerwehr mit aktuell 34 Jungen und 24 Mädchen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren.
Zeltlager für Nachwuchs
Höhepunkt war 2019 das Kreiszeltlager in Walddorf mit Hunderten von Teilnehmern. Für das kommende Jahr seien wieder Berufsfeuerwehrtage geplant.
Der Kassenbericht von Olaf Günther fiel positiv aus und beschränkte sich auf zwei, von der Versammlung mit Schmunzeln aufgenommene Sätze.
Inflation, Rezession, Sabotage, Starkregen, Dürre – mit der Aufzählung erschreckend klingender Schlagworte eröffnete Bürgermeister Gerhard Feeß sein Grußwort. Wie gut, dass er auch mit einer positiven Nachricht aufwerten könne: der hervorragend dastehenden, schlagkräftigsten Altensteiger Feuerwehr.
Die vom Rathauschef beantragte und durchgeführte Entlastung der bisherigen Führungsmannschaft war folglich reine Formsache.
In seiner Rede sagte Kreisbrandmeister Dirk Patzelt unter Hinweis auf 130 Starkregeneinsätze in Altensteig voraus, dass klimabedingtes Ausrücken der Feuerwehren weiter zunehmen würden.
Neue Technik erfordert Ausbildung
Die Ausbildung an den mit zunehmender Technik bestückten, neuen Fahrzeugen müsse konsequent betrieben werden. Auch in Zukunft sei eine ausreichende Tagesverfügbarkeit notwendig, das Arbeiten im Homeoffice habe sich als hilfreich erwiesen.
Notstromaggregate in Führerhäusern könnten bei einer Energiekrise wertvolle Dienste leisten.
Der Leiter des Polizeipostens Altensteig, Dieter König, lobte in seinem Grußwort die "zunehmende Professionalität" der Altensteiger Feuerwehr und beklagte, dass Rettungsdienste in ihrer Arbeit häufig von sensationslüsternen Gaffern behindert würden, die nicht nur gewaltbereiter seien, sondern jede Möglichkeit nutzten, um Bilder von Schwerverletzten oder Toten ins Internet zu stellen.
Psychologische Teams
Traditionell besuchen die Kommandanten der Feuerwehren Egenhausen (Ingo Wassilowski) und Jürgen Waidelich (Simmersfeld) die Hauptversammlung der Altensteiger Gesamtfeuerwehr. Waidelich meldete sich kurz zu Wort. Als Mitglied eines psychosozialen Teams stünde er als Gesprächspartner traumatisierter Feuerwehrleute nach schweren Einsätzen zur Verfügung.
Zum Schluss der Versammlung wurde der langjährige Leiter der Feuerwehrabteilung Spielberg, Peter Braun, zum Ehrenmitglied ernannt.