Einige Ukrainer sind auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Furtwangen gekommen. Foto: Lydia Geissler - stock.adobe.com

Rund 160 Flüchtlinge aus der Ukraine und 90 aus anderen Ländern leben derzeit in Furtwangen. Ein Abreißen des Stroms ist noch nicht zu erwarten.

Geändert wurde vom Gemeinderat die Satzung zur Benutzung von Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften. Erst kürzlich hatte der Gemeinderat eine neue Satzung mit aktualisierten Gebührensätzen beschlossen, um sie an die aktuelle Kostensituation anzupassen. Nun schlug allerdings das Landratsamt vor, die Flüchtlingsunterbringung künftig pauschal abzurechnen. Bisher erfolgte hier die Abrechnung nach Quadratmetern der genutzten Unterkünfte.

Die Abrechnung nach der Fläche binde aber viel Personal, so das Landratsamt. Daher geht das Landratsamt auch bei anderen Gemeinden dazu über, möglichst eine Pauschale pro Person abzurechnen, womit die Kosten von Kaltmiete und Nebenkosten abgedeckt werden. Aktuell liegen diese Sätze bei 160 bis 200 Euro pro Person im Landkreis.

Mehreinnahmen von rund 30 000 Euro

Derzeit entstehen der Stadt hier Kosten von rund 145 Euro pro Person. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für die Vorhaltung von Wohnungen, die nicht sofort belegt werden sowie der Verwaltungsaufwand. Daher wurde dem Landratsamt ein Satz von 190 Euro pro Person vorgeschlagen, was auch akzeptiert wurde. Damit rechnet man mit Mehreinnahmen von rund 30 000 Euro in diesem Bereich.

Deutlich über dem Soll

Angesprochen wurde in diesem Zusammenhang auch die weitere Entwicklung im Bereich der Flüchtlinge in der Stadt. So berichtete Rainer Jung, dass Furtwangen bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine schon deutlich über dem Soll liege. Doch diese werden bei der Aufnahme anderer Flüchtlinge nicht angerechnet. Im Landkreis Hochschwarzwald dagegen werde dies berücksichtigt.

Mehr Arbeit für den Integrationsbeauftragten

Dabei sei in diesem Bereich keine Entlastung zu erwarten, so Bürgermeister Josef Herdner. Aktuell gab es wieder 23 neue Aufnahmen von Flüchtlingen. In Furtwangen leben zurzeit etwa 160 Flüchtlinge aus der Ukraine und 90 aus anderen Ländern. Bei dieser großen Zahl von Flüchtlingen sei auch die Integration ein „Megathema“, was sich auch im zunehmenden Arbeitsumfang für den Integrationsbeauftragten widerspiegelt. Unter anderem sei dies eine große Belastung auch für die Schulen und Kitas, die Flüchtlingskinder aufnehmen, wie auch der Gemeinderat bestätigte.