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Mittlerweile kann medizinisches Cannabis in Deutschland legal erworben werden. Seit März 2017 besteht bei schwerwiegenden Erkrankungen unter bestimmten Voraussetzungen ein Anspruch auf ein entsprechendes Rezept. Daneben gibt es viele freiverkäufliche CBD-Produkte. Hier sollte man jedoch aufpassen und genau hinschauen.

Denn anders als vermutet, ist das momentan im Fokus stehende CBD (Cannabidiol) nicht der einzige Wirkstoff, den die Hanfpflanze zu bieten hat. Vor allem im Hinblick auf den so genannten Entourage Effekt sollte ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe von Hanfprodukten geworfen werden.

Vollspektrum, Breitspektrum und CBD-Isolat – diese Unterschiede gibt es bei CBD-Öl

Um widerstandsfähig gegen Erkältungen und zu sein, hilft es, ein gutes Immunsystem zu besitzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Immunsystem zu unterstützen, etwa durch eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen. Das Immunsystem durch Achtsamkeit schützen kann eine weitere Option sein, vor allem im Hinblick auf die mentale Gesundheit. Mitunter erkranken achtsame Menschen seltener an Depressionen und Angststörungen. Achtsamkeitstherapeuten betonen dabei immer wieder, dass es auf das Zusammenspiel verschiedener Achtsamkeitspraktiken ankommt.

Ähnlich verhält es sich bei der Hanfpflanze: Diese besitzt mehr als 120 verschiedene Phytocannabinoide. Sie alle wirken auf das körpereigene Endocannabinoidsystem, indem sie an entsprechenden Rezeptoren andocken. Unter den Phytocannabinoiden sind Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) am besten erforscht. Doch Untersuchungen legen nahe, dass die gemeinsame Einnahme mit anderen natürlichen Verbindungen – so genannten Terpenen oder Terpenoiden – in der Cannabispflanze wirksamer ist als die isolierte Einnahme von CBD. Dieses Zusammenspiel wird als Entourage Effekt bezeichnet.

Um einen optimalen Synergie-Effekt zu haben, sollte die Wirkung von Nicht-Cannabinoiden keinesfalls unterschätzt werden. Diese kommen insbesondere in ätherischen Ölen der Hanfpflanze vor und gewinnen in der Forschung nun mehr und mehr an Bedeutung. Ob man vom Entourage Effekt profitieren kann, zeigt sich beim genaueren Blick auf das erworbene CBD-Produkt: Handelt es sich um ein Vollspektrum-Öl, ein Breitspektrum-Öl oder ein CBD-Isolat?

Vollspektrum

Neben CBD enthalten Vollspektrum-Öle auch Terpene und Spuren von THC (unterhalb der gesetzlichen Grenze). Der Entourage Effekt kann dadurch maximiert werden.

Breitspektrum

Beim Breitspektrum-Öl wird immer noch ein Teil der synergistischen Kraft genutzt, wenn gleich der Entourage Effekt auch verringert ist, da bei diesen CBD-Produkten alle THC-Spuren entfernt wurden.

CBD-Isolat

Im Isolat ist nur noch CBD enthalten, keine anderen Terpene oder Cannabinoide. Die Vorteile durch den Entourage Effekt gehen dadurch verloren.

Wie erklärt sich der Entourage Effekt?

Den Begriff „Entourage-Effekt“ gibt es bereits seit 1964. Damals identifizierte der israelische Forscher Raphael Mechoulam CBD und THC als die beiden Hauptwirkstoffe von Cannabis. Später fand der Forscher heraus, dass die beiden Cannabinoide lediglich einen Teil der Wirkung ausmachen und insbesondere die Terpene die Wirkung beeinflussen. Durch die Kombination verschiedener Cannabinoide und Terpene kann eine optimierte Wirkung erzielt werden, so dass auch kleinere Mengen bei der Zufuhr von Cannabidiol ausreichen.

Terpene sorgen für eine verbesserte Wirkung von Cannabinoiden:

  • Sie verbessern die Aufnahme von CBD und THC
  • Sie mildern evtl. Nebenwirkungen ab
  • Sie regulieren die Verfügbarkeit im Körper
  • Sie verstärken die Wirkung
  • Sie überwinden bakterielle Schutzmechanismen

Erkennen kann man Terpene am Geruch und Geschmack, denn sie sind bei der Hanfpflanze für beides verantwortlich. Additive, synergistische oder antagonistische Wirkungen sollen folgende Cannabis-Terpene haben:

  • Mycren
  • Limonen
  • Alpha-Pinen
  • Linalool
  • Βeta-Caryophyllen