Mehrere Corona-Fälle in der Helios-Klinik in Rottweil veranlassen die Klinikleitung zur Absage von geplanten OPs. Es gibt Massentests, um weitere Fälle aufzuspüren. Foto: Neumann

 Eintrag ins Haus am Wochenende entdeckt. Absage von Operationen. Patienten und Mitarbeiter betroffen.

Die Helios-Klinik in Rottweil hat es mit einem Corona-Ausbruch zu tun. Am Wochenende wurde der Eintrag in das Krankenhaus entdeckt. Seitdem finden Massentests statt. Bislang sind elf weitere Fälle entdeckt worden. Geplante Operationen wurden abgesagt.

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Kreis Rottweil - Am Wochenende ist bei einer Kontrolle auf der Intensivstation ein mit dem Coronavirus infizierter Patient entdeckt worden, berichtet Kliniksprecherin Andrea Schmider auf Nachfrage unserer Zeitung. Darauf seien Massentests veranlasst worden. Seitdem würden alle im Krankenhaus Beschäftigten, vom ärztlichen Dienst über das Pflegepersonal und den Therapeuten bis hin zu den Reinigungs- und Servicekräften, getestet, teilt das Krankenhaus mit. Bislang seien mehr als 100 Abstriche vorgenommen worden.

Das bisherige Ergebnis zeige, dass im Intensivbereich neben dem einen Patienten sieben Mitarbeiter infiziert seien – vom Arzt über den Pfleger und Therapeuten bis hin zur Reinigungskraft. Auch auf Normalstation wurden unentdeckte Coronafälle bei einer Mitarbeiterin und drei Patienten aufgespürt.

Operationen werden abgesagt

Virus-Einträge kämen immer wieder vor – trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen, so Schmider. Patienten, bei Aufnahme negativ getestet, erwiesen sich einen Tag später als infiziert. Da nun zwei Stationen betroffen seien, habe man sich zu diesen erweiterten Maßnahmen entschlossen, berichtet Schmider. Die Testung dauere voraussichtlich noch zwei Tage, so Schmider. Damit möchte das Rottweiler Krankenhaus sicherstellen, dass sich keine weiteren unerkannt corona-positiven Patienten auf Normalstation befinden – und auch keine symptomlosen positiven Beschäftigten mit den Patienten arbeiten.

Bis die Lage geklärt sei, würden zunächst alle geplanten Operationen, die aus medizinischer Sicht geschoben werden könnten, abgesagt. Auch die geplanten Sprechstundentermine würden bis auf weiteres verschoben. Die betroffenen Patienten würden von den Fachabteilungen informiert, erste Kontaktaufnahmen fänden bereits statt.

Der Betrieb auf der Intensivstation werde sich für die nächste Zeit auf die Behandlung der Corona-Patienten konzentrieren; die Notfallversorgung bleibe weiterhin gewährleistet.

Bis zum endgültigen Befund-Status von Personal und Patienten werde die Klinik auf einen Einbettzimmer-Betrieb umstellen, um eine mögliche Infektionsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Bei allen Maßnahmen, die nun getroffen werden, stehe die Helios-Klinik Rottweil in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt.

Antigen-Schnelltest für Notfallpatienten

Bereits seit Mitte Januar trügen in der Klinik alle, die direkt mit den Patienten arbeiteten, eine FFP2-Maske – und auch die Patienten seien verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wenn sie nicht alleine im Zimmer seien. Seit Anfang des Monats sei der Zutritt zur Klinik generell nur noch mit FFP2-Maske gestattet. Alle Patienten, die stationär im Krankenhaus aufgenommen würden, würden getestet: Patienten, die mit einem geplanten OP-Termin oder zu einem invasiven ambulanten Termin in die Klinik kämen, müssten zwingend einen negativen PCR-Test mitbringen, so die Klinik.

Notfallpatienten würden beim Eintreffen mit einem Antigen-Schnelltest abgestrichen, um ihre Infektiosität zu überprüfen. Wenn feststehe, dass der Patient stationär bleibe, folgt ein PCR-Test; bis zu dessen Ergebnis bleibe der Patient in einem Einzelzimmer. Notfallpatienten mit Corona-Symptomen gingen nicht in die Notaufnahme, sondern direkt auf die Corona-Isolierstation und würden dort abgestrichen. Alle Corona-positiven Patienten würden auf der Isolierstation untergebracht.