Die Besucher folgen interessiert den Ausführungen der Interessengemeinschaft zum geplanten Lückenschluss. Foto: Rainer Bombardi

Die Ziele, welche die Interessengemeinschaft (IG) Weilersbach verfolgt, sind eindeutig und basieren darauf, Weilersbach auch nach einer Fertigstellung des Lückenschlusses B 523 eine kontinuierliche Entwicklung und möglichst hohe Attraktivität zu garantieren.

Die Interessengemeinschaft lud zu einer Infoveranstaltung zum geplanten Lückenschluss in die Glöckenberghalle ein, zu der Dutzende von Besuchern aus allen Himmelsrichtungen strömten.

Sie alle waren ein Beleg dafür, dass die Thematik präsent und von Interesse ist. Zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter von Land, Stadt sowie die Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur waren unter den Gästen und zeigten, dass die Diskussionen um den Lückenschluss nicht spurlos an ihnen vorbeigehen.

Christoph Stern skizziert die Aktivitäten

Sprecher Christoph Stern skizzierte die Aktivitäten der IG. Er verwies darauf, dass die wiederholte Änderung der Trassenführung zu einer massiven Beeinflussung des Wachstums und der Attraktivität des Ortes zu werden drohte. Im Nu fanden sich 15 Mitglieder, denen es in kurzer Zeit gelang, gemeinsam mit dem Regierungspräsidium an vier Sitzungen zu den Themen Raum, Landschaft, Natur, Umweltschutz, Mensch und Nutzer teilzunehmen. Ein besonderer Glücksfall für die IG ist Christian Rebsamen. Von Beruf Bauingenieur trägt er mit seinem Wissen über Normen, Gesetze und Vorschriften reichlich dazu bei, dass die IG dem Regierungspräsidium (RP) Alternativvorschläge zum geplanten Lückenschluss vorlegen konnte. Diese nahm das RP interessiert zur Kenntnis.

Zu Beginn seiner Präsentation definierte Rebsamen die drei Ziele der IG. „Wir sagen ja zum Lückenschluss der B523, lehnen eine Variante über das Naherholungsgebiet Hagen ab und plädieren aus Gründen einer optimalen Verkehrsentlastung für drei Auffahrten in Nordstetten, Obereschach und Weilersbach.“

Landschaftszerschneidung über den Hagen missfällt

Aus Berechnungen ergibt sich im Fall von drei Auffahrten für Weilersbach eine tägliche Verkehrsbelastung von 3500 Fahrzeugen, anstatt der im Jahr zu erwartenden knapp 10 000 Fahrzeuge falls der Lückenschluss nicht kommt. „Es ist die Landschaftszerschneidung, die der IG bei einer Trasse über den Hagen missfällt. Zudem steigt in der Gemeinde mit zunehmendem Verkehr das Unfallrisiko.“ Die Ortsdurchfahrt sei für die Querung von zwei LKW nicht nur zu eng, sondern muss auf einer Länge von 1500 Metern auf Grund der dichten Bebauung beidseitig ohne Gehweg klarkommen. Eine Wertminderung der Wohnqualität und Immobilien wäre die Folge. Rebsamen schlug vor, den Lückenschluss parallel zur B 523 vom Industriegebiet Herdenen bis zum Kreisverkehr bei der Auffahrt zur B 523 zu führen.

Der Haslacher Peter Sachse appellierte an die betroffenen Ortschaften, sich nicht gegenseitig auszuspielen sondern stattdessen mit einem gemeinsam erarbeiteten Vorschlag das RP zu kontaktieren. Zudem forderte er, auf Grund des Flächenverbrauchs und der aktuellen Diskussion um den Klima- und Umweltschutz die Notwendigkeit eines Lückenschlusses zu überdenken.