Ein inniges Weihnachtskonzert gab der Kirchenchor Loßburg unter der Leitung von Uta Schumacher in der Versöhnungskirche. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachtskonzert: Loßburger Kirchenchor setzt Glanzpunkte

Loßburg. Klangreine Chorstimmen, ein ausdrucksvolles Orchester, Meisterschaft auf der Flöte, zwei brillante Gesangssolisten und eine einfühlsame musikalische Leitung: So kann man das Klangerlebnis umschreiben, das der Kirchenchor Loßburg am dritten Advent in der voll besetzten Versöhnungskirche bot. Die Chorsänger mit Leiterin Uta Schumacher hatten zu ihrem traditionellen Weihnachtskonzert unter dem Motto "Siehe, ich verkündige euch große Freude" eingeladen.

Unterstützt wurde der Chor von der Sopranistin Petra Dieterle und dem Bariton Werner Wilms sowie einem Instrumentalensemble aus Mitgliedern der Musik- und Kunstschule Freudenstadt. Hirtengesang und Marienlob umgaben die Chorlieder. In den Fokus rückte Uta Schumacher aber auch besondere Adventkantaten.

Mit Johann Sebastian Bachs berühmtem Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" erklang einleitend ein Meisterwerk der Kantatenkunst. Der berührenden Musik, die die menschliche Seele und Jesus schließlich fröhlich zusammenbringt, folgte der adventliche Choral "O komm du Morgenstern". Der Chor beeindruckte durch Textdeutlichkeit und stimmliches Gleichgewicht im Klang.

Barocke geistliche Musik

Pfarrer Hans-Peter Zakes forderte die Besucher auf, "sich mit Musik beschenken zu lassen". Allerdings konzertiere man in diesem Jahr unter ganz besonderen Bedingungen. Denn erst vor wenigen Tagen sei Chormitglied Barbara Grieshaber mit gerade mal 55 Jahren verstorben. Die Akteure hatten sich entschieden, das Konzert – ganz im Sinne der Verstorbenen – trotzdem stattfinden zu lassen, sagte der Pfarrer.

Der Weihnachtsmotette "Das Volk, das im Finstern wandelt" aus Händels Messias, verlieh Bariton Werner Wilms eine erhabene Wirkung, die durch die gut hörbaren Streicher noch verstärkt wurde. Zusammen mit Sopranistin Petra Dieterle bot Wilms dem Publikum im Nachhinein eine stimmige Version der berühmten Duett-Arie "Er weidet seine Schafe".

In intensiver Sangesfreude und spürbarer Leichtigkeit erklang Bekanntes, wie Bachs Choral "Brich an du schönes Morgenlicht" oder Johann Crügers "Fröhlich soll mein Herze springen" neben eher selten gespielten Kostbarkeiten. Dazu gehörte Philipp Friedrich Böddeckers Werk "Natus est Jesu", das die Sopranistin eindrucksvoll wiedergab. Ihre ganze Musikalität wusste sie in ihre Stimme zu legen, und so geriet diese barocke geistliche Musik mit guter Textverständlichkeit zu einem Höhepunkt des Abends. Bei den Adventsliedern "Tochter Zion" und "Herbei o ihr Gläubigen" konnten die Besucher mitsingen. Ein Höhepunkt inmitten der auserlesenen Hörerlebnisse war Nadine Thomanns Spiel auf der Flöte beim Weihnachtsklassiker "Es ist ein Ros entsprungen". Das klug zusammengestellte Programm gab der Flötistin später Gelegenheit, im Quintett D-Dur von Johann Christian Bach das Publikum ein weiteres Mal zu begeistern.

Max Regers "Mariä Wiegenlied" und seinem "Wiegenlied der Hirten" folgte die Telemann-Kantate "Nun komm, der Heiden Heiland", die mit Solisten, Streichern und Basso Continuo prachtvoll und festlich ausgestattet war und den grandiosen Abschluss des schönen vorweihnachtlichen Konzertabends bildete.