Die Schauspielerin Franziska Walser kommt nach Schömberg. Foto: Janine Guldener

Im Rahmen der neunten Literaturtage Nordschwarzwald kommt die Schauspielerin Franziska Walser nach Schömberg. Sie liest aus Werken von Maria Beig.

Bei der zweiten Lesung der neunten Literaturtage Nordschwarzwald am Samstag, 2. September, in der Schutzhütte „Oberer Wald“ in Schömberg stehen gleich zwei Frauen im Mittelpunkt: Die Schauspielerin Franziska Walser wird dem Publikum die große Autorin Maria Beig vorstellen, heißt es in einer Ankündigung der Kreisvolkshochschule.

Franziska Walser ist die älteste von vier Töchtern und am Bodensee aufgewachsen. Ihr Vater ist der unlängst verstorbene Schriftsteller Martin Walser. Nach dem Abitur absolvierte sie von 1972 bis 1975 eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Hier lernte sie Edgar Selge kennen, mit dem sie seit 1985 verheiratet ist.

Ensemblemitglied des Schauspielhauses Zürich

Ihr Schauspieldebüt gab Walser 1974 am Staatstheater Stuttgart. Von 1976 bis 2001 gehörte sie zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Seit 2002 arbeitet sie frei. Nach diversen Gastspielen, unter anderem in Berlin und Köln, war sie ab 2005 festes Ensemblemitglied des Schauspielhauses Zürich. In der Spielzeit 2013/14 spielte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann im Ensemble des Staatsschauspiels Stuttgart.

Neben ihren vielen Theaterengagements und Filmrollen gibt Walser auch Lesungen. Literarisch im Mittelpunkt an diesem Abend steht die Autorin Maria Beig, die 1920 in eine kinderreiche oberschwäbische Bauernfamilie hineingeboren wurde. Nach der Ausbildung zur Hauswirtschaftslehrerin war sie im Schuldienst tätig. Sie heiratete und zog nach Friedrichshafen.

Frauen vom Land, die es im Leben immer schwer hatten

Nach ihrer vorzeitigen Pensionierung veröffentlichte sie mit überaus großem Erfolg ihre ersten Romane, „Rabenkrächzen“ und „Hochzeitslose“, denen zahlreiche weitere folgten. Die Gesamtausgabe ihres Werkes umfasst fünf Bände. Dafür erhielt sie den alemannischen Literaturpreis der Stadt Stuttgart, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, den Literaturpreis der Stadt Stuttgart sowie den Johann-Peter-Hebel-Preis. Sie starb 2018.

Maria Beig lässt in ihren Büchern Frauen vom Land zu Wort kommen. Foto: Peter Blickle

Maria Beig ist mit ihren Büchern zur Chronistin einer Lebenswelt geworden, die inzwischen untergegangen ist. Sie lässt Frauen vom Land zu Wort kommen, die es im Leben immer schwer hatten – mit den Männern, mit der Liebe, mit dem Leben. Es gibt nichts, was Maria Beig ausgelassen hätte, weder Glück noch Unglück. Und trotzdem ist ihr Werk keine Anklage, kein Vorwurf. Randvoll mit Lebensgeschichten lehrt es das Wunder und die Weisheit des Alters.

Die Lesung mit Franziska Walser findet am Samstag, 2. September, um 19.30 Uhr in der Schutzhütte „Oberer Wald“ in Schömberg statt. Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Voranmeldung bei der Kreisvolkshochschule per E-Mail an fds@vhs-kreisfds.de oder unter Telefon 07441/920 14 44 gebeten.