Der Biologiesaal ist komplett entkernt. Foto: Cools

Die Schulen sind seit Jahren ein großer Investitionsschwerpunkt in Sulz. Was in der Lina-Hähnle-Realschule schon umgesetzt wurde, und wo es dringend einer Lösung bedarf, davon machte sich der Gemeinderat am Montagabend ein Bild.

Sulz - Viele Maßnahmen seien schon umgesetzt worden, sagte ein dankbarer Jörg Springmann, Leiter der Lina-Hähnle-Realschule, darunter die energetische Sanierung, Brandschutzmaßnahmen, die Dachsanierung und die Erneuerung der Fachräume Physik und Chemie. Dennoch hatte Springmann einen Wunschzettel mitgebracht.

Punkt eins trug er im Mehrzweckraum des Riehle-Baus, des zweitjüngsten Bauabschnitts, vor. Dort fänden Konferenzen, Infoabende und andere Versammlungen statt, jedoch könne man dort nichts an die Wand projizieren, weil die Sonne stark blende, so Springmann. Deshalb wünsche man sich Rollos oder elektrisch herunterfahrbare Stoffbahnen.

Schwierige Reparatur

Im Treppenhaus konnten die Stadträte einen Blick auf die erneuerte Glasfassade werfen, an der witterungsbedingte Schäden entstanden waren und die deshalb erneuert werden musste. Stadtbaumeister Reiner Wössner erklärte, nicht jede Firma hätte sich einen Eingriff in die Holz-Glas-Konstruktion zugetraut. Die Firma Grathwol Fensterbau habe es jedoch geschafft und den Schaden repariert, was nur ein Drittel so viel gekostet habe wie eine Kompletterneuerung.

Im PC-Raum erklärte der Lehrer Andreas Hirling, die vorhandenen Computer seien etwa seit zehn Jahren im Einsatz. Neue Rechner seien zwar schon seit einem halben Jahr geliefert, jedoch stelle es die beauftragte Firma Hauser vor Herausforderungen, diese 80 Geräte in die bestehende Netzwerk-Infrastruktur einzubauen.

IT-Administrator wäre hilfreich

Springmann erklärte, mit 300 000 Euro im Rahmen des Digitalpaktes habe das Land viel Geld in die Hand genommen. Es habe auch die Geräte beschafft, die Schule selbst habe nur beratende Funktion gehabt. Die Schwierigkeiten mit Hardware und Installation seien auf die Notwendigkeit des Vergabeverfahrens zurückzuführen, mutmaßte Hirling. Bei Geräten und Installation aus einer Hand hätten sich sicherlich weniger Probleme aufgetan.

So langsam sei man auf der Zielgeraden, jedoch sei es ein mühsamer Weg gewesen, so Hirling. Er hoffe für die Zukunft auf einen zentralen IT-Administrator für die Schulen. Bislang arbeite jede Schule noch für sich an der digitalen Infrastruktur. Gut sei hingegen, dass man bereits flächendeckend WLAN habe. Da hätten sich schon Welten getan. Weitere Wünsche Hirlings betrafen Projektionsflächen und Dokumentenkameras in den Klassenzimmern.

Enormer Lärm

Weiter ging es in den Altbau, in dem manches Klassenzimmer bereits schallisoliert ist, manches aber auch nicht. Und genau das beschäftigte Springmann. Der Lärm sei enorm, meinte er. Die Stadträte stimmten ihm zu.

Stadtbaumeister Wössner erklärte, unter der Decke des aus den 1960er-Jahren stammenden Baus seien Betonfertigteile verbaut, an denen man nicht ohne Weiteres schallisolierende Elemente befestigen könne. Deshalb sei eine neue Decke nötig. Zudem könnte man dann die Neonröhren gegen LED-Licht tauschen.

19 Räume nicht schallisoliert

Diese Maßnahme wäre in 19 Räumen nötig. Pro Raum fielen laut Wössner Kosten in Höhe von 10 000 Euro inklusive Abbruch und Entsorgung an. Schadstoffe seien nicht zu erwarten, so Wössner auf Nachfrage von Heidi Kuhring (GAL).

Er könne sich gut vorstellen, die Umrüstung in mehreren Abschnitten vorzunehmen, meinte Wössner. So könnte man sich beispielsweise immer einen Flur mit jeweils vier Zimmern vornehmen.

Regelrecht ins Schwärmen geriet Schulleiter Springmann bei den erneuerten Fachräumen Physik und Chemie. Die ebenerdige Verbindung der Räume sei hilfreich, da man Gefahrenstoffe nicht über einen Flur transportieren dürfe. Als Segen erwiesen hätten sich die neuen Fenster mit Jalousien und Mehrfachverglasung, lobte Hirling die umgesetzten Maßnahmen.

Biosaal wird entkernt

Aktuell wird der Biologiesaal entkernt, wovon sich die Stadträte ebenfalls überzeugten. 185 000 Euro soll die Erneuerung des 70 Quadratmeter großen Raums kosten. Zum Vergleich: So viel hat die Sanierung des Physik- und des Chemiesaals laut Stadtbauamt zusammen gekostet.

Als quasi "narrensicher" in Sachen Brandschutz bezeichnete Schulleiter Springmann die Schule, als sich die Stadträte die neue Feuerfluchttreppe an der Rückseite des Gebäudes ansahen. Leider locke dieser Bereich auch immer wieder andere "Gäste" an, die dann Müll hinterließen. Deshalb müsse man überlegen, ob ein Zaun ums Schulgelände sinnvoll wäre, meinte Springmann. Das habe aber sicherlich nicht höchste Priorität.

Verunreinigungen auf Toiletten

Heidi Kuhring erkundigte sich danach, ob Vandalismus in den Schultoiletten, wie es jüngst in Oberndorf Thema war, auch in Sulz ein Problem sei. Springmann erklärte, es handle sich eher um immer mal wieder auftretende Verunreinigungen, von denen man nicht wisse, ob sie mutwillig verursacht würden oder nicht. Deshalb habe man nun Streu zur Neutralisierung parat.