Erstmals gab es in Calw nun auch eine Gegendemo zu einem Lichterspaziergang. Foto: Klormann

Es werden mehr: 300 Personen haben am Montag in der Calwer Innenstadt am Lichterspaziergang gegen die Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht teilgenommen. Und: Erstmals gab es auch eine Gegendemo. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft, der Staatsschutz mit an Bord.

Calw - "Für die Freiheit, für das Leben, Nazis von der Straße fegen", skandierten die Teilnehmer der angemeldeten Gegendemo, die sich dem auch am Montag wieder stattgefundenen Lichterspaziergang in der Calwer Innenstadt entgegenstellten. Auf in der Spitze 30 Personen beziffert die Polizei die Anzahl an Gegendemonstranten, die politisch offenbar mehrheitlich dem linken Lager angehörten.

Anders als die Gegendemo war der Lichterspaziergang gegen die Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht erneut unangemeldet. Nahmen an der Premiere in der Vorwoche bis zu 250 Personen teil, schätzt die Polizei die Teilnehmerzahl am vergangenen Montag auf bis zu 300.

Keine Vorfälle außer "verbalen Scharmützeln"

Zu Zwischenfällen kam es wie in der Vorwoche nicht. Einzig "verbale Scharmützel" zwischen Spaziergängern und Gegendemonstranten habe es gegeben, sagt Frank Weber von der Pressestelle des zuständigen Polizeipräsidiums Pforzheim. "Die Situation hat sich schnell aufgelöst. Möglicherweise hing das mit unserer Präsenz zusammen", so der Polizeisprecher weiter.

Wie viele Beamte am Montag in Calw im Einsatz waren, will Weber nicht sagen – aus einsatztaktischen Gründen, wie er sagt. Denn: Die Polizei rechnet mit weiteren Montagsspaziergängen. Weber versichert jedoch: "Wir sind konzeptionell und personell gut darauf eingestellt. Wir haben ein wachsames Auge auf die Situation."

Strafrechtliche Konsequenzen sind möglich

Personell legt der Lichterspaziergang zwar zu – aber dass er erneut unangemeldet war, könnte für die Initiatoren zum Problem werden. Weber erklärt: Die Polizei ordne ein, ob es sich bei den Spaziergängen um eine Versammlung handelt. Und dann muss ein Versammlungsleiter benannt werden, was in Calw bislang nicht geschehen ist. Das könne für die Initiatoren des Spaziergangs strafrechtliche Konsequenzen haben und zu einer Anzeige führen. Der Polizeisprecher warnt: "Es tun sich bei diesen Veranstaltungen immer wieder Personen hervor, die das anführen. Wir beobachten das sehr genau." Und: Da die Spaziergänge einen politischen Hintergrund habe, begleite auch der Staatsschutz die Calwer Spaziergänge.

Calw ist übrigens nicht die einzige Stadt im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim, in dem solche Montagsspaziergänge stattfinden – mit wachsenden Teilnehmerzahlen. In Pforzheim waren es laut Weber in dieser Woche 1500 Maßnahmengegner, die auf die Straße gingen; in Freudenstadt ebenfalls 300. Auch dort blieben die Spaziergänge friedlich.